Sonntag, 19. Dezember 2010

Werde ich immer dicker, wenn ich dann normal esse?

Nachdem ich heute schon ein Horror-Posting verfasst habe, möchte ich das nicht so stehen lassen. Ein positiver Artikel muss schon noch raus.
Und zwar über die berüchtigte Furcht der Bulimikerin, bei Rückkehr zu einem normalen Essverhalten die Kontrolle über das Gewicht zu verlieren.
Diese Angst möchte ich gerne mit mir selbst als Beispiel entkräften. Ich hatte lange diese Angst, mich dann damit abfinden zu müssen, zuviel Gewicht zu haben. Mein Gewicht vor Beginn der Krankheit war niedriger, damals war ich aber auch erst 15.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Theorie des "Set-Point"-Gewichts stimmt. Diese Theorie besagt, dass man immer zu einem gewissen Gewicht zurückkehrt. Bei mir war das auch der Fall.
Vielleicht könnte also das Gewicht zu Beginn der Essstörung als Anhaltspunkt dafür dienen, wie das normale Gewicht wohl wäre.
Leider muss ich sagen, dass mir oft nicht ganz klar ist, ob ich satt bin. Ich orientiere mich dann an der Menge, die ich gegessen habe. Mein Magen fühlt sich voller an, klar. Aber leider könnte ich wegen der Bulimie immer noch mehr essen. Vermutlich ist mein Magen immer noch erweitert....?! Das habe ich aber mittlerweile akzeptiert, und komme gut damit klar. Ich könnte auch nicht sagen, wie es früher war. Darum kann ich mich damit arrangieren.
Was ich auch gerne mag, ist ein Nachtisch, der mir das Ende der Mahlzeit signalisiert. Das kann auch ein Kaffee sein, ein Tee, ein Apfel....alles, was für euch dieses Signal sein könnte.
Rituale beim Essen sind mir also sehr wichtig geworden, und mit meinem Gewicht bin ich sehr zufrieden. Es ist jetzt zur Nebensache geworden, und ich brauche keine Angst mehr zu haben, dass es schwankt, denn das tut es nicht.
Außerdem treibe ich regelmäßig Sport, dadurch finde ich meinen Körper sehr schön und ansehnlich. Auch Stellen, die mir früher ein Dorn im Auge waren, kann ich jetzt zufrieden betrachten. Es ist mein Körper, er hat schon viel mit mir durchgemacht, dafür bin ich ihm dankbar und behandle ihn gut.
Er tut mir nichts Böses, er ist mein treuer Begleiter. Öfter als früher bin ich zu ihm liebevoll, creme ihn ein, und muss keine bösen Überraschungen mehr mit ihm erleben oder mich für ihn schämen.
Was für eine Wundermaschine so ein Körper doch ist, mit soviel hochfunktionaler Haut, mit Haaren, Nägeln....jeder Teil davon freut sich, wenn ich mich eine Weile mit ihm auseinandersetze...auch meine Füße, meine Ellbogen, meine Schienbeine....

Rückblick: FAs während den Hochphasen meiner Bulimie

Es tut wirklich weh, darauf zurück zu blicken: die FAs während meiner bulimischen Zeit. Damit ihr nicht glaubt, ich hätte sie nie gehabt....hier der Ablauf eines beispielhaften FA´s:
ich gehe zuerst "schön" einkaufen. Was landet da in meinem Einkaufskorb? Kuchen, weiches Brot, Käse, ein paar fettige Joghurts und Pudding, Pizza, Nudel-Fertiggerichte, Nudelsalat, ein paar sehr süße Früchte, z.B. Pfirsiche, Milch, Kekse, Schokolade, Haribo, Chips. An der Kasse dann vielleicht noch ein Eis, das ich mir auf der Heimfahrt schonmal genüsslich reinstopfe. Zuhause bin ich dann natürlich allein, ich habe wahrscheinlich einen freien Tag. Kein Besuch, keine Verpflichtungen am Abend, dafür wär ich viel zu müde.
Daheim angekommen, mach ichs mir erstmal gemütlich, schalte den Fernseher an und packe alles Essbare aus, verbreite es um mich herum, auf verschiedenen Tellern. Der Backofen wird angeschalten, die Pizza kommt rein. Ich hole mir einen Löffel für die Puddings und Joghurts.
Dann fang ich erstmal mit dem Brot an, schneide es in Scheiben und verteile großzügig Mayonnaise und Käse darauf. Wenn ich ganz geduldig bin, dekorier ich das Ganze noch mit Gurken- und Tomatenscheiben. So, dann erstmal Beine hochgelegt und Brote verspeist. Danach, es soll ja schön abwechslungsreich sein, vertilge ich ein paar Joghurts, damit ich dann wieder Appetit auf die knusprige, salzige Pizza habe. Ich hol sie aus dem Backofen und lege sie auf ein großes Brettchen, schneide sie in große Stücke. Dann hol ich mir was zu Trinken und esse sie Stück für Stück, während dessen schau ich mir im Fernsehen seichte Filmchen an, Telenovelas, leichte Kost.
Danach kommt der Kuchen dran. Er ist in einer schönen, glänzenden Zellophanfolie verpackt, und ich bewundere seine Vollkommenheit, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Es ist ein Schokoladenkuchen, der, wenn man ihn zusammendrückt, schön teigig wird. Ich zerreiße die Folie und zerschneide ihn in dicke Stücke. Dann hole ich die Sahne aus dem Kühlschrank, flüssige Sahne, und tunke die dicken Stücke hinein, sie saugen sich so richtig schön voll mit der fettigen Soße. Dann kaue ich sie langsam und stopfe so gemächlich den ganzen Kuchen in mich hinein.
Ich fühle, wie mein Magen spannt, der Bauch wölbt sich hervor, ich stehe auf und betrachte ihn im Spiegel. Ich sehe aus wie schwanger. Das ist für mich ein gutes Zeichen. Ich setz mich wieder hin, in allen Positionen ist das jetzt nicht mehr möglich, mit dem Riesenbauch, ich muss mich seitlich hinlegen. Zum Glück hab ich so ein gemütliches Sofa.
Ein paar Stücke von der Pizza sind noch da, darauf hab ich jetzt richtig Lust nach dem süßen Kuchen. Ich kaue sie langsam, der Käse ist schon hart geworden. Ich spül alles mit ein paar Schlucken Milch hinunter. Mein Bauch beginnt zu schmerzen. Es ist mir egal, im Gegenteil, jetzt fühl ich mich geborgen. Ich hol mir die Kekse und esse sie zusammen mit der restlichen Milch. Dann noch ein paar Haribo.
Ich verharre noch einige Minuten vor dem Fernseher, ich fühle mich wie in einer anderen Welt. Alles um mich herum nehme ich nur noch gedämpft wahr.....
Ich schleppe mich zur Spüle, fülle ein großes Glas mit lauwarmen Wasser und öffne die Tür zur Toilette....
Nach ein paar Minuten ist alles vorbei, mir ist schwindlig, ich laufe wie auf Watte, torkele zu meiner geliebten Couch und zieh mir die Decke über meinen malträtierten Bauch. Mein Kopf hämmert, mein Körper streikt.

Samstag, 18. Dezember 2010

Warum reicht Motivation allein manchmal nicht aus?

Johann Ludwig Wilhelm Thudichum, Begründer der Gehirnchemie
Die Antwort auf diese Frage liegt wohl in der Gehirnchemie begründet: das Gehirn braucht seine Zeit, um die Verhaltensmuster, wozu auch die FAs gehören, zum Besseren zu verändern. Wenn ab und an ein Rückfall passiert, scheint das neue Verhalten ohne FAs noch nicht ganz zur Gewohnheit geworden zu sein. Nicht aufgeben!! Das wäre das Schlimmste, eure Synapsen werden es euch danken, wenn ihr stur weitermacht und euch nicht unterkriegen lasst. Siehe http://bulimieneindanke.blogspot.com/2010/11/neurochemie-wie-ist-die-uberwindung-der.html 
Darum ist es so immens wichtig, nicht aufzugeben, und euch wirklich die Zeit zu geben, die für die Einprägung und Gewöhnung an neue, schönere Dinge im Leben wichtig sind. Genießen lernen, Gefühle zulassen (ich weiß, das klingt blöd, aber denkt mal drüber nach), und sich auch Fehler, auch Rückfälle, einzugestehen. Sobald ein Rückfall nicht mehr die Riesen-Katastrophe ist, wird er euch nicht mehr in die Enge drängen!

Freitag, 17. Dezember 2010

Wie kann ich mit Rückfällen umgehen?

Diese Frage habe ich letztens in einem Forum gelesen und da ich denke, dass es eine vielgestellte Frage ist,  werde ich sie mal aus meiner Sicht beantworten.
Rückfälle sind sicherlich nicht selten, nicht wenige haben wohl damit zu kämpfen, wenn nicht sogar jeder. Wie soll man jetzt damit umgehen, wenn es doch passiert ist, man hat doch gedacht, es sei geschafft?
Ich sehe es als Zeichen dafür, dass bei mir doch noch was im Argen liegt, dass ich mich doch noch nicht mir selbst angemessen verhalte. Früher habe ich immer gedacht, es bringt doch nichts, sich nach dem Rückfall zu fragen, warum es passiert ist. Heute hab ich dazugelernt. Nachdem ich mich einigermaßen mit meiner Vergangenheit arrangiert habe, sind es tatsächlich eher kleine Dinge, die mich dazu bringen, mich vollzustopfen, die aber darauf hindeuten, welche größeren Dinge ich noch besser machen kann. Größere Dinge wie z.B. dass ich jemandem anderen einen Gefallen tu, obwohl ich es gar nicht will, weil ich mich aus Höflichkeit und anderen Gründen verpflichtet dazu fühle. Und dann später feststelle, dass das eigentlich mein einziger freier Tag in der Woche ist und mich vorher jeden Tag verrückt deswegen mache, warum ich nur "ja" gesagt habe. Ich wurde neulich auch gefragt, ob ich nicht jemandem helfen könnte, etwas mit dem Auto abzuholen. Ich habe nein gesagt, weil es mir zu stressig war. Im Moment ist mir meine Zeit heilig, Zeit ist das einzige, was nie wiederkommt, im Gegensatz zu Geld....die betreffende Person hat dann jemand anderen gefragt, sie hat also am Ende das bekommen, was sie wollte.
Das nur als Beispiel. Nehme ich mich selbst ernst genug? Oder gibt es Verhaltensmuster, die mich total einengen, die zu sein, die ich eigentlich bin??!
Rückfälle sollten also wirklich nicht als Katastrophe gesehen werden, mal ganz makaber ausgedrückt, ist es ja immer noch besser, sich einmal zu quälen, als jeden Tag, es ist und bleibt also ein Fortschritt! Das habe ich mir immer gesagt, und ich denke auch, dass ein Rückfall einfach ein Zeichen dafür ist, dass man eben noch nicht genügend Handlungsalternativen probiert hat, die reibungslos laufen. Solange keine funktionierende Alternative zum FA vorhanden ist, wird dieser auch immer wieder auftauchen...
Wenn ich mich immer nur zusammenreiße, aber nichts anstelle des FA tu, um mit den Gefühlen umzugehen, glaube ich nicht, dass man heil aus der Bulimie kommt.
Ich glaube, je mehr Angst man vor einem Rückfall hat, und je mehr Vorwürfe man sich danach macht, desto höher ist das Risiko, wieder in die Bulimie zu rutschen.
Wenn man aber souverän mit dem Rückfall umgeht, sich selbst bewusst macht, dass man selbst die Wahl hat, und der Bulimie nicht die Macht gibt, dann braucht man auch keine Angst vor ihr und dem Rückfall zu haben.
Ein Rückfall kann also durchaus auch seine positiven Seiten haben: er kann ein Zeichen sein, dass es noch einige Bereiche in meinem Leben gibt, in denen ich nach Möglichkeiten suchen muss, mich gegen die Außenwelt abzugrenzen, meine Bedürfnisse zu kommunizieren, meine Gefühle rauszulassen. Und dass ich nicht perfekt sein muss, dass es noch nicht an der Zeit war, ohne FA auszukommen. Der FA musste sein, basta. Danach kann ich mich ruhig und entspannt daran machen, nach Lösungen zu suchen, die mir in Zukunft im Alltag helfen.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Sag deine Meinung!! Immer!

Mann mann mann. Dass ich das jemals schaffe, hätte ich vor ein paar Jahren nicht geglaubt.
Als ich ca. 19 war, hatte ich schon einige Jahre Bulimie, und sie war schon zur Normalität geworden. Ich schämte mich dafür, dass ich mich der Krankheit so ausgeliefert hatte. Trotzdem, ich weiß nicht, warum ich soviel Glück hatte, habe ich immer gespürt, dass ich eines Tages wieder das Licht sehen würde. Dass ich es schaffen würde. Ich wusste noch nicht, dass es noch mindestens 4 Jahre dauern würde, bis ich das Gröbste überstanden hatte und ich kein Knecht der Bulimie mehr sein würde. Es war eine grausame Zeit, vor allem im Nachhinein betrachtet.
Ich war still, angepasst, litt unter sozialer Phobie. Ich traute mich kaum, mit anderen zu sprechen, und war es nur ein harmloses, kleines Gespräch, "wie man das so macht".
Ich war schon früh ausgezogen, ich glaube heute, dass es auch meine Eltern nicht länger mitansehen konnte, wie ich mich selbst zerstörte, und wie ich der Bulimie mein Leben versprochen hatte. Das schien wohl eine Art Pakt mit dem Teufel gewesen zu sein, und ich kann ihnen kaum böse dafür sein, dass sie so hilflos waren. Ich war es auch.
Das war es also, ich war 19, angepasst, hatte immensen Respekt vor Frauen, die laut ihre Meinung sagten, die sich trauten, ihr Gehirn zu benutzen. Wie schafften sie das bloß? Es war mir wirklich ein Rätsel, und ich war so sehr im Kampf mit der Bulimie verstrickt, dass mein eigenes Gehirn davon ganz vernebelt war. An eine eigene Meinung war also nicht zu denken.
Ich glaube im Nachhinein, dass ich wohl einige lichte Momente hatte, wenn ich mich nicht vollstopfte nämlich. Das kam so ca. alle Lichtjahre mal vor. Dann schaffte ich 1en in der Schule, die ich mit Ach und Krach und einiger Verspätung hinter mich brachte. Ich dachte mir immer, wenn es doch nur immer so wär! Ich konnte also, wenn ich wollte. Scheinbar wollte ich aber nicht.
Die Folge war, dass ich ein gerade noch so das Abitur ablegte, mich dafür schämte, und seit dieser Zeit das latente Gefühl des "ich könnts eigentlich viel viel viel besser" mit mir herumtrug. Ich beneidete die Schüler nicht, die ein Einserabitur gemacht hatten, nein, ich verachtete sie dafür, dass sie dasselbe Potenzial in mir nicht sehen konnten und nicht sehen wollten.
So war ich also jahrelang das brave Mädchen, das nie den Mund aufmachte, das still alles über sich ergehen ließ.

Montag, 13. Dezember 2010

Die Was-brauche-ich-wirklich-Liste

Es tut soo gut, sich um seine wahren Bedürfnisse zu kümmern. Anstatt seine Bedürfnisse mit Essen zu betäuben und zuzustopfen. Alle Dinge, die ich für mich entdeckt habe, sind hier aufgelistet.
Mir haben sie sehr dabei geholfen, meine Welt um mich herum neu zu entdecken, weil ich mich ja vorher nur vor ihr zurückgezogen habe. 
Einfach unglaublich, was diese Welt dann auf einmal für mich bereithält, wenn ich mich dafür öffne!
Hier meine Liste "Was brauche ich wirklich?":
  • Musik
  • Ruhe
  • Ein Ziel erreichen
  • Information
  • mit jemandem reden
  • Etwas selber machen
  • Bilder / Visionen
  • Sportlich auspowern
  • was Leckeres kochen
  • etwas backen
  • mich belohnen: kleines Schmuckstück, neues Kleidungsstück
  • Relax-Unterhaltung (Vox,... ohne Gehirn-Anstrengung)
  • süße Wohltat
  • etwas Neues entdecken
  • ein Bad nehmen 
  • mich eincremen mit duftender Creme
  • "Königsmahl" (etwas besonderes zubereiten + zelebrieren)
  • Geschmackserlebnis (etwas neues Essbares entdecken)
  • Kulturträume: Oper...
  • Reiseziele ersinnen
  • Natur (Spaziergang...)
  • frische Luft
  • Wärme (Heizung, kuschelige Kleidung, Wärmflasche)
  • Rumgammeln 
  • Film schauen
  • jdm. meine Liebe zeigen 
  • körperliche Entspannung (einfach ruhig liegen, zur Ruhe kommen)
  • Liebe bekommen
  • kuschelige Stoffe (Tastsinn anregen, etwas anfassen, andere Kleidung)
  • meinen Körper spüren (sich massieren, sich pflegen)


Und was steht auf deiner Liste?

    Sonntag, 12. Dezember 2010

    Wenn andere nerven

    Mann, da könnt ich mich manchmal so über mich und andere aufregen. Die Wut dann nicht gegen sich selbst zu richten, sondern sich zuzugestehen, Fehler haben zu dürfen, nicht alles perfekt machen zu müssen, und gleichzeitig zu erkennen, dass andere auch ihre Macken haben, das dauert seine Zeit. 
    Meine Weg zu einem gesunden Umgang mit Wut und Frustrationen war ein sehr, sehr langer. Es hat wirklich Jahre gedauert, bis ich dort angekommen bin, so dass ich jetzt sagen kann, ich habe einen gesunden Umgang gelernt. 

    "Treue zu sich selbst und Güte zu anderen" 
    (Konfuzius)

    Das bedeutet auch, einen Umgang mit Frustrationen und Rückschlägen zu erlernen, der mir persönlich liegt, und mit dem ich wirklich gut klarkomme. Es gibt keine Lehrbuch-Weisheit, wie "man am Besten mit Frustration umgeht", das muss jeder selbst herausfinden. Und das braucht seine Zeit. 

    Gib dir selbst die Zeit, deinem Selbst, um herauszufinden, was es braucht. Mir hilft auch hier mein "inneres Kind", um mich zu beruhigen, um mit Menschen, die mich unangemessen behandelt haben, besser zurecht zu kommen. 

    Wie sich jemand verhält, hat nicht unbedingt etwas mit mir zu tun. Als Beispiel sei die "Hammer-Geschichte" aus Paul Watzlawick´s "Anleitung zum Unglücklichsein" genannt (Frage: was kann die Frau z.B. für das Verhalten des Mannes?): 


    Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer".

    Mittwoch, 8. Dezember 2010

    Hilfe für Notsituationen: Stress, Aufregung

    Hm, das wird kein langer Post. Aber es ist eine so wirkungsvolle Methode, dass ich trotzdem kurz drüber schreiben will.
    Ich habe sie von einem Freund beigebracht bekommen, und zwar geht es um die Bauchatmung. Jedes Mal, wenn ich früher kurz vorm Hyperventilieren war, weil ich mich über etwas ganz furchtbar aufgeregt habe, dann hab ich ein paar Atemzüge lang bewusst in den Bauch, statt in die Brust, geatmet. Es wirkt Wunder! Unbedingt ausprobieren beim nächsten Wut-/ Heulanfall!! :)

    Warmes oder kaltes Essen?

    Seit es kälter geworden ist, hab ich zum ersten Mal gemerkt, welch großen Unterschied eine kalte und eine warme Mahlzeit doch machen. Zum Frühstück esse ich bei dem Wetter jetzt meistens einen warmen Haferbrei, hört sich schleimig und ein bisschen komisch an, ich gebs ja zu....aber es ist so lecker! Damit wärm ich mich morgens erstmal ein bisschen auf. Ich habe einfach keine Lust auf ein kaltes Frühstück, wie das Müsli, das ich sonst immer esse. Es muss einfach was warmes sein. Dazu ein heißer Kakao...hmmjamm.

    Dienstag, 7. Dezember 2010

    Sport- eine Wohltat für Körper und Seele

    So, mein heutiger Post befasst sich mich Sport. Warum? Weil ich erst seitdem ich regelmäßig Sport treibe, den wahren Wert der körperlichen Betätigung erkannt habe.
    Das Schöne am Sport ist, dass es, wie im vorherigen Post über "Gewohnheiten ändern" schon beschrieben, nach einiger Zeit ein Teil meines Alltags geworden ist, auf den ich nicht mehr verzichten will!
    Schon ein paar Tage ohne Sport, und ich fühle mich schlapp und ich merke, dass mir Energie fehlt.
    Sport bewirkt bei mir, dass ich wirklich besser denken kann, irgendwie macht es den Kopf frei. Das habe ich früher schon öfter gehört, aber erst seitdem ich jeden Tag Sport treibe, weiß ich diese Wirkung zu schätzen und weiß, dass es nicht nur hohles Gerede ist! Wer hätte nicht gerne ein gut funktionierendes Hirn? Also ich profitiere nur davon, selbst wenn ich es mir nur einreden sollte, ist es doch eine prima Selbsterbauung, oder nicht :D
    Dazu kommt natürlich der körperliche Aspekt. Ich fühle mich energiegeladen, gesund, und man sieht es mir auch an, dass ich Sport mache. Meine Haut ist reiner, strahlt vielleicht ein bisschen mehr.
    Und wenn ich dann nach dem Sport unter die Dusche steige, mich mit meinem Lieblingsduschgel einreibe, ach, und es duftet so schön....wunderbar. Das Gefühl kann mir sonst nichts auf der Welt geben. Ich kann mich richtig auspowern, fühl mich danach gut, und hab schon etwas Großes für den Tag geschafft.
    Die pure Selbstbestätigung. Eigentlich genau das, was wir als diejenigen, die eh immer an sich zweifeln, brauchen.
    Als ich angefangen habe mit dem Sport, hatte ich noch einige Zweifel, wie ich mich anziehen soll, etc. Aber mit der Zeit hab ich gemerkt, dass ich einfach so motiviert bin durch die Aussicht auf meine Sport-Session, dass es mir mit der Zeit echt egal geworden ist. Ich gehe immer mit einem langen Shirt unter einer normalen Regenjacke und ein paar Laufhosen, die ich mir irgendwann mal gekauft habe. Das reicht vollkommen, im Winter mit einem extra Schal um Mund und Nase und einer fetten Mütze.
    Wirklich, es ist eine Wohltat.

    Sonntag, 5. Dezember 2010

    Wieviele Mahlzeiten am Tag sind optimal?

    Viele Ratgeber sagen ja, man solle 5 Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen, speziell, um sich von Essanfällen zu befreien: 3 Mahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten.
    Meine Erfahrungen zeigen aber etwas ganz anderes. Mir hat es weitaus mehr geholfen, mich erstmal auf 3 Mahlzeiten zu konzentrieren. Mit den 5 war ich maßlos überfordert! Ich habe es ausprobiert, aber dann erst recht nur noch ans Essen gedacht, es waren ja auch immer nur um die 2 Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten, es hat sich einfach alles nur noch ums Essen und um die Essenszubereitung oder -besorgung gedreht, schrecklich!! Schlimmer geht es eigentlich nicht, wenn man gerade versucht, die Gedanken auch mal in eine andere Richtung zu lenken.

    Die Gründe für 3 Mahlzeiten sind aus meiner Sicht folgende:
    1.) man kann mit der Zeit ein besseres Gefühl für Hunger entwickeln, wenn der Magen nach 4-5 Stunden wieder leer ist, isst man lieber (wenn man einne Essstörungs-Hintergrund hat), als wenn man erst vor 2 Stunden gegessen hat. Dadurch lernt man echte Mahlzeiten wieder einzuhalten.
    2.) Man kann das Essen mehr genießen, weil man sich besser auf die Mahlzeit konzentrieren kann. Man nimmt sich lieber Zeit, eine richtige Mahlzeit zu essen, als einen kleinen Snack.
    3.) Auch der Körper braucht Zeit, um zu verdauen. Mittlerweile ist es auch wissenschaftlich erwiesen, dass 3 "größere" Mahlzeiten gesünder sind, als 5 kleinere.
    4.) Man kann das Satt-Werden besser lernen, weil man als Mensch mit einem ungesunden Essverhalten zu Beginn der Gesundung doch immer noch unbewusst Kalorien zählt. Wenn man allerdings weiß, dass man sich satt essen darf, und nicht noch kleinere Mahlzeiten essen "muss", ist das viel leichter und es macht auch Spaß. Sich satt essen klappt meiner Meinung nach nur mit richtigen, also größeren, Mahlzeiten. Und mit größeren Mahlzeiten muss man auch nach 2 Stunden nicht schon wieder was essen, weil man nämlich noch satt ist.

    Ich habe mich daraufhin auf 3 Mahlzeiten konzentriert, was schon Arbeit genug war, aber im Nachhinein war es die perfekte Übung. Einfach mal auf mich selbst hören, denn ich muss mich doch nun wirklich nicht an alles halten, was diese blöden Ratgeber mir weißmachen wollen. Also 3 Mahlzeiten: ein schönes Frühstück, das war meistens ganz normal, Brötchen mit Belag, dazu einen schönen Cappuccino, und ich war glücklich. Es müssen ja auch nicht immer nur normale Brötchen sein, ich hab immer schön neue Sachen ausprobiert, mal Rosinenschnecken, oder andere, auch regionale Backspezialitäten.
    Dann das Mittagessen, aufgrund meines Studentenlebens auch zuhause zubereitet, da ich in einer kleinen Stadt wohne, war das Mensaangebot nicht verlockend. Mittags also eher was kleines, eine Suppe, eine Gemüsepfanne, oder auch mal ein leckerer Salat mit Brötchen oder solche Sachen.
    Am Abend koche ich mir dann was Schönes, da hab ich genug Zeit, und kann mich schön entspannt ans Kochen machen. Ich koche auch gerne für mich und meinen Freund, er kocht auch manchmal für mich. Es gibt alles, was ich möchte: von Nudeln über Steak bis hin zu Aufläufen oder Chinesisch. Dazu ein schönes Glas Wein, wenn ich Lust dazu habe. Am Abend genieße ich besonders gerne, lehne mich zurück, und bin stolz auf das, was ich tagsüber geschafft habe. Danach ein schöner Film zusammen mit meinem Freund- was will man mehr?! Abends gibts auch mal einen Nachtisch: Mousse au chocolat, einen Fruchtjoghurt oder ein paar Plätzchen. Es ist wunderbar, sich nicht mehr so viele Gedanken zu machen ums Essen, wenn man einfach genießen kann!
    Probiert es! :)

    Freitag, 3. Dezember 2010

    Genießen- Schritt für Schritt neu lernen

    Genießen ist etwas wunderbares. Und Zucker macht abhängig. Weil dem so ist, ich aber trotzdem nicht auf das ein oder andere Stück süße Verführung verzichten will, gönne ich mir zu gewissen Zeiten etwas richtig schönes, etwas gescheit Süßes. Wenn der Wunsch reift, ein gesundes Essverhalten zu entwickeln, dann ist es großartig, wenn auch das Verlangen wächst, sich etwas Leckeres zu gönnen. Es ist so interessant, neue Dinge zu entdecken, die Supermarktregale zu durchstreichen, und sich mal etwas zu kaufen, was man noch nicht kennt. Oder sich für ein paar Euro was im Feinschmeckerladen zu erlauben, und sich schon auf dem Nachhauseweg darauf zu freuen. Es dann langsam auszupacken, schön auf einem Teller anzurichten, eine Tasse Kaffee dazu, und eine Kerze an, schon ist es fertig, das kleine Geschmackserlebnis! Solche kleinen Auszeiten vom Alltag gönne ich mir hin und wieder, und jedes Mal ist es einfach wunderbar, die Welt der Küche, der Schokolade, des Gebäcks, des Brots, des Käses, und und und kennen zu lernen!
    Seit einiger Zeit halt ich nun also Ausschau nach neuen Geschmackseindrücken, und komme jedes Mal mit einem Bündel neuer Sachen nach Hause, die ich dann voller Vorfreude zubereite und je mehr ich Neues kennenlerne, desto größer wird die Lust darauf. Einfach wunderbar!
    Heute war ich in einer Patisserie, da ich mich gerade in Frankreich aufhalte, und habe mir einfach das ausgesucht, was mich am meisten angelächelt hat. Es heißt, glaube ich jedenfalls, Grénobloise, und ist ein kleines Schoko-Marzipan-Törtchen, mit einer Walnuss garniert, und Maronencreme. Göttlich!!

    Donnerstag, 25. November 2010

    Zucker macht Ratten abhängig


    "Zucker in der Nahrung kann mindestens abhängig, vielleicht gar süchtig machen. Dies erklärte Bart Hoebel vergangenen Samstag auf dem jährlichen Treffen der American Psychological Society. Hoebel von der Princeton University hat sich auf die neurowissenschaftlichen Grundlagen von Suchtverhalten spezialisiert. Er glaubt, dass das Gehirn auf dem menschlichen Geschmack schmeichelnde Dinge wie Zucker, Fett, Eis und Kuchen mit einem suchtähnlichen Verhalten reagiert." (http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/153341.html)
    Warum ist Zucker in so vielen Lebensmitteln enthalten, sogar in solchen, in denen man es nicht vermutet, z.B. als Zuckercouleur in Brot? In Gemüsebrühe-Pulver oder in Salatsoßen? Muss das wirklich sein? 
    Kein Wunder, dass unsere Gesellschaft immer mehr verfettet, immer kränker wird und sich abhängig macht von der Lebensmittelindustrie....


    Hier noch ein Experiment, in dem der Autor für einen Monat komplett auf Zucker verzichtet hat: 
    http://naturgetr.eu/1179/30-tage-ohne-zucker-3-wochen-sind-vorbei/ 


    Süßes wirkt entspannend: 
    http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/stress-suesses-wirkt-entspannend_aid_570951.html 

    Sonntag, 21. November 2010

    Das Wunder der Vorstellungskraft: Imagination



    Wie kann ich erreichen, was ich mir wünsche? Und was wünsche ich mir überhaupt? Für ein selbstbestimmtes Leben ist es unerlässlich, dass ich mir über meine Wünsche und Ziele im Klaren werde. Das wäre der erste Schritt, sich diese Fragen zu stellen. Was wünsche ich mir wirklich, unabhängig von den Erwartungen anderer, wenn ich äußere Anforderungen ganz weglasse? Wovon träume ich, was waren meine Kindheitsträume, und welche Träume halte ich für unrealistisch und warum? Sind sie vielleicht gar nicht so unrealistisch, vielleicht muss ich nur meine Sichtweise ändern und die Dinge wieder sehen wie ein Kind? Wenn ich mir etwas klarer geworden bin, was wichtig für mich ist, sehe ich meine Zukunft klarer. Um Motivation zu entwickeln und diese Träume auch zu verwirklichen, gibt es ein wunderbares Mittel: Imagination. Das ist keine esoterische Sache, sondern etwas ganz und gar Pragmatisches. Sportler wenden diese Technik an, um sich bis ins kleinste Detail die Strecke vorzustellen, die sie fahren müssen. Je realistischer ich mir meinen Wunsch vorstellen kann, ihn als Bild vor meinem inneren Auge sehen kann, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir diesen Wunsch auch verwirklichen kann. Man kann das auch wunderbar üben! Träumen üben, sozusagen....

    Wachsen aus Krisen


    Als ich mich auf den Weg aus der Sucht machte, kam schon der nächste Schlag, eine handfeste Depression. Im Rückblick fehlte mir damals der Sinn, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wo es hingehen sollte mit mir. Diese Gewissheit, dass da etwas ganz Besonderes in mir steckt, ich aber nicht daran herankam, machte mich schier wahnsinnig und führte irgendwann in die Bewegungsstarre. Ich war unfähig, irgend etwas zu tun, lag den ganzen Tag im Bett und konnte mit dem Heulen nicht mehr aufhören. Ich wusste damals nicht, wie ich aus diesem Jammertal jemals wieder herausfinden könnte. Ich fand schließlich heraus, doch auch nicht so richtig, so dass gleich einige Monate später das Ganze wieder von vorne anfing. Ich aß normal, doch trotzdem änderte sich mein Leben nicht so, wie ich mir das gewünscht hatte. Vielleicht lag es daran, dass mein Lebensplan einfach nicht auf tragfähigen Beinen stand. Er war wackelig- ich war wackelig. Nach dieser Krise entdeckte ich etwas Seltsames: schon seit Jahrtausenden hatten sich Philosophen mit meinem Problem beschäftigt: wie mache ich etwas aus meinem Leben? Woher weiß ich, was ich will und was ich brauche? Es hat mich förmlich umgehauen, was ich las in Seneca´s "Vom glücklichen Leben", dass das große Glück nicht resultiert im Streben nach Dingen oder der Anerkennung durch Andere, sondern dass das "große Glück" im Grunde eine tiefe Zufriedenheit darstellt, die im Ablegen aller Abhängigkeiten von äußeren Umständen liegt. Das habe ich versucht, im Anschluss auch umzusetzen. Dadurch fühle ich mich viel sicherer, das halte ich für einen ganz wichtigen Aspekt, wenn nicht für den wichtigsten überhaupt, mit sich selbst auszukommen, es mit sich selbst auszuhalten. Dann kann im Grunde nichts passieren. Was kann es Besseres geben? Diese Gewissheit, dass ich mit mir selbst im Reinen bin, kann mir niemand nehmen, und es kann nichts passieren, was mir diese Gewissheit nehmen kann. Man kann mir alles nehmen, mein Freund kann mich verlassen, ich kann meinen Job verlieren, aber ich bleibe mir selbst immer treu, ich werde immer bei mir sein!

    Neurochemie: Neue Gewohnheiten nach 6-9 Monaten

    Umstellung von heute auf morgen – keine Chance
    Vorsätze können nicht von heute auf morgen gefestigt werden. Dies braucht Zeit. Gehirnforscher gehen davon aus, dass es sechs bis neun Monate dauert, um einen neuen Pfad im Gehirn auszubilden, der uns dann zur Gewohnheit wird. An die Stelle der alten Gewohnheit muss eine neue, bessere treten, sonst ist der Rückfall vorprogrammiert. http://www.sf.tv/sendungen/puls/merkblatt.php?navpath=the/psy&docid=20100125-5 


    Durch das Buch "Zucker und Bulimie" von Inke Jochims bin ich vor einigen Jahren auf das interessante Thema der Neurochemie und Gehirnforschung gestoßen. Ich habe mir damals immer wieder die Frage gestellt, ob das Überwinden der Bulimie, d.h. zu allererst auf den Verzicht auf Essanfälle, alleine von meiner Disziplin abhängt, und wie sich diese Disziplin überhaupt definiert.
    Motiviert hat mich dabei die Erkenntnis der Gehirnforschung, dass immer wiederkehrende Handlungen sich wie tiefe Furchen in die Gehirnstruktur eingraben und somit zu tiefen Gräben entwickeln, in denen man leichter läuft, als auf neuem Terrain. Genauso verhält es sich auch mit Essanfällen. Der Betroffene schafft sich also seine Sucht, indem er immer wieder in bestimmten Situationen die gleiche Handlung ausführt, also Essen in sich hineinstopft, und diese Handlung irgendwann gar nicht mehr hinterfragt wird, oder aber dieser Graben bereits so tief ist, dass es extrem schwer fällt, wieder herauszukommen.
    Das Interessante dabei ist aber, dass sich jeder Mensch Handlungsgewohnheiten auch wieder abgewöhnen kann, indem er lange genug eine andere Handlung ausführt, bis diese zur Routine wird und gleichzeitig das alte Handlungsmuster ablöst.
    Das ist eigentlich alles trockene Theorie, in meinem Fall hat mich diese rein wissenschaftliche Erkenntnis aber dahingehend ermutigt, nicht aufzugeben, sondern mir mein Leben neu zu erschaffen.
    Routinen entwickeln hat also am Anfang viel mit Selbstdisziplin zu tun, nach einiger Zeit aber, wenn es dann zur Routine geworden ist, muss man nicht jedes Mal neu darüber nachdenken und sich immer neu motivieren, nein, es wird zur Normalität.
    Wenn es sich also mit der Sucht so verhält. dass einige Dinge leider "normal" geworden sind, dann kann es im Umkehrschluss genauso "normal" werden, sich liebevolle und gesunde Verhaltensweisen anzugewöhnen, die die suchtartigen ablösen.


    Interessanter Vortrag von Gerhard Roth, einem renommierten deutschen Gehirnforscher der Uni Bremen:
    http://www.pawlik.de/upload/pdf/SC05_Vortrag_Prof._Roth.pdf 

    Gibt es ein Licht am Ende des Tunnels? JA!

    Ich schreibe diesen Blog, weil ich meine Erfahrung weitergeben will: Dass es ein Leben nach der Bulimie gibt, und dass dieses Leben alles beinhaltet, was man sich nur wünschen und vorstellen kann. Dass nichts unmöglich ist, so pathetisch das auch klingen mag, aber es ist tatsächlich wahr!
    An Bulimie bin ich im Alter von knapp 15 Jahren erkrankt, und ca. 5 Jahre hatte mich diese Krankheit voll im Griff. Die nächsten 2-3 Jahre habe ich mich so einigermaßen aus den Fängen dieses Dämons befreien können, und seit ca. 3 Jahren fühle ich mich hinsichtlich meines Essverhaltens selbstbestimmt, und bin ein richtiger Gourmet geworden, immer auf der Suche nach neuen Geschmackseindrücken.
    Auch geleitet von meiner Überzeugung, dass alle Horrorvorstellungen, alles Drohen seitens anderer nichts bringt, man kann noch so viele mögliche körperliche Konsequenzen aufzählen, viel mehr bringt immer ein positives Bild: wie könnte es aussehen, wenn ich gesund wäre? Das Wohlfühlen im eigenen Körper kommt mit der Zeit ganz von selbst, und das Verlangen, sich abzuhungern, das Streben nach einem dünneren Körper, verschwindet, und weicht einem gesunden, vitalen und aktiven Erscheinungsbild, einem Körper, in dem man sich wohlfühlt!!
    Das alles will ich hier weitergeben, und jedem Mut machen, der sich das alles jetzt noch nicht so ganz vorstellen kann. Ich möchte jedem helfen, der noch auf der Suche ist, und euch einige Hilfsmittel mit auf den Weg geben, die sich als wertvoll erwiesen haben. 
    Ich hoffe auf viele Kommentare und eure Meinung!!