"Zucker in der Nahrung kann mindestens abhängig, vielleicht gar süchtig machen. Dies erklärte Bart Hoebel vergangenen Samstag auf dem jährlichen Treffen der American Psychological Society. Hoebel von der Princeton University hat sich auf die neurowissenschaftlichen Grundlagen von Suchtverhalten spezialisiert. Er glaubt, dass das Gehirn auf dem menschlichen Geschmack schmeichelnde Dinge wie Zucker, Fett, Eis und Kuchen mit einem suchtähnlichen Verhalten reagiert." (http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/153341.html) Warum ist Zucker in so vielen Lebensmitteln enthalten, sogar in solchen, in denen man es nicht vermutet, z.B. als Zuckercouleur in Brot? In Gemüsebrühe-Pulver oder in Salatsoßen? Muss das wirklich sein? Kein Wunder, dass unsere Gesellschaft immer mehr verfettet, immer kränker wird und sich abhängig macht von der Lebensmittelindustrie....
Wie kann ich erreichen, was ich mir wünsche? Und was wünsche ich mir überhaupt? Für ein selbstbestimmtes Leben ist es unerlässlich, dass ich mir über meine Wünsche und Ziele im Klaren werde. Das wäre der erste Schritt, sich diese Fragen zu stellen. Was wünsche ich mir wirklich, unabhängig von den Erwartungen anderer, wenn ich äußere Anforderungen ganz weglasse? Wovon träume ich, was waren meine Kindheitsträume, und welche Träume halte ich für unrealistisch und warum? Sind sie vielleicht gar nicht so unrealistisch, vielleicht muss ich nur meine Sichtweise ändern und die Dinge wieder sehen wie ein Kind? Wenn ich mir etwas klarer geworden bin, was wichtig für mich ist, sehe ich meine Zukunft klarer. Um Motivation zu entwickeln und diese Träume auch zu verwirklichen, gibt es ein wunderbares Mittel: Imagination. Das ist keine esoterische Sache, sondern etwas ganz und gar Pragmatisches. Sportler wenden diese Technik an, um sich bis ins kleinste Detail die Strecke vorzustellen, die sie fahren müssen. Je realistischer ich mir meinen Wunsch vorstellen kann, ihn als Bild vor meinem inneren Auge sehen kann, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass ich mir diesen Wunsch auch verwirklichen kann. Man kann das auch wunderbar üben! Träumen üben, sozusagen....
Als ich mich auf den Weg aus der Sucht machte, kam schon der nächste Schlag, eine handfeste Depression. Im Rückblick fehlte mir damals der Sinn, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wo es hingehen sollte mit mir. Diese Gewissheit, dass da etwas ganz Besonderes in mir steckt, ich aber nicht daran herankam, machte mich schier wahnsinnig und führte irgendwann in die Bewegungsstarre. Ich war unfähig, irgend etwas zu tun, lag den ganzen Tag im Bett und konnte mit dem Heulen nicht mehr aufhören. Ich wusste damals nicht, wie ich aus diesem Jammertal jemals wieder herausfinden könnte. Ich fand schließlich heraus, doch auch nicht so richtig, so dass gleich einige Monate später das Ganze wieder von vorne anfing. Ich aß normal, doch trotzdem änderte sich mein Leben nicht so, wie ich mir das gewünscht hatte. Vielleicht lag es daran, dass mein Lebensplan einfach nicht auf tragfähigen Beinen stand. Er war wackelig- ich war wackelig. Nach dieser Krise entdeckte ich etwas Seltsames: schon seit Jahrtausenden hatten sich Philosophen mit meinem Problem beschäftigt: wie mache ich etwas aus meinem Leben? Woher weiß ich, was ich will und was ich brauche? Es hat mich förmlich umgehauen, was ich las in Seneca´s "Vom glücklichen Leben", dass das große Glück nicht resultiert im Streben nach Dingen oder der Anerkennung durch Andere, sondern dass das "große Glück" im Grunde eine tiefe Zufriedenheit darstellt, die im Ablegen aller Abhängigkeiten von äußeren Umständen liegt. Das habe ich versucht, im Anschluss auch umzusetzen. Dadurch fühle ich mich viel sicherer, das halte ich für einen ganz wichtigen Aspekt, wenn nicht für den wichtigsten überhaupt, mit sich selbst auszukommen, es mit sich selbst auszuhalten. Dann kann im Grunde nichts passieren. Was kann es Besseres geben? Diese Gewissheit, dass ich mit mir selbst im Reinen bin, kann mir niemand nehmen, und es kann nichts passieren, was mir diese Gewissheit nehmen kann. Man kann mir alles nehmen, mein Freund kann mich verlassen, ich kann meinen Job verlieren, aber ich bleibe mir selbst immer treu, ich werde immer bei mir sein!
Umstellung von heute auf morgen – keine Chance Vorsätze können nicht von heute auf morgen gefestigt werden. Dies braucht Zeit. Gehirnforscher gehen davon aus, dass es sechs bis neun Monate dauert, um einen neuen Pfad im Gehirn auszubilden, der uns dann zur Gewohnheit wird. An die Stelle der alten Gewohnheit muss eine neue, bessere treten, sonst ist der Rückfall vorprogrammiert. http://www.sf.tv/sendungen/puls/merkblatt.php?navpath=the/psy&docid=20100125-5
Durch das Buch "Zucker und Bulimie" von Inke Jochims bin ich vor einigen Jahren auf das interessante Thema der Neurochemie und Gehirnforschung gestoßen. Ich habe mir damals immer wieder die Frage gestellt, ob das Überwinden der Bulimie, d.h. zu allererst auf den Verzicht auf Essanfälle, alleine von meiner Disziplin abhängt, und wie sich diese Disziplin überhaupt definiert. Motiviert hat mich dabei die Erkenntnis der Gehirnforschung, dass immer wiederkehrende Handlungen sich wie tiefe Furchen in die Gehirnstruktur eingraben und somit zu tiefen Gräben entwickeln, in denen man leichter läuft, als auf neuem Terrain. Genauso verhält es sich auch mit Essanfällen. Der Betroffene schafft sich also seine Sucht, indem er immer wieder in bestimmten Situationen die gleiche Handlung ausführt, also Essen in sich hineinstopft, und diese Handlung irgendwann gar nicht mehr hinterfragt wird, oder aber dieser Graben bereits so tief ist, dass es extrem schwer fällt, wieder herauszukommen. Das Interessante dabei ist aber, dass sich jeder Mensch Handlungsgewohnheiten auch wieder abgewöhnen kann, indem er lange genug eine andere Handlung ausführt, bis diese zur Routine wird und gleichzeitig das alte Handlungsmuster ablöst. Das ist eigentlich alles trockene Theorie, in meinem Fall hat mich diese rein wissenschaftliche Erkenntnis aber dahingehend ermutigt, nicht aufzugeben, sondern mir mein Leben neu zu erschaffen. Routinen entwickeln hat also am Anfang viel mit Selbstdisziplin zu tun, nach einiger Zeit aber, wenn es dann zur Routine geworden ist, muss man nicht jedes Mal neu darüber nachdenken und sich immer neu motivieren, nein, es wird zur Normalität. Wenn es sich also mit der Sucht so verhält. dass einige Dinge leider "normal" geworden sind, dann kann es im Umkehrschluss genauso "normal" werden, sich liebevolle und gesunde Verhaltensweisen anzugewöhnen, die die suchtartigen ablösen.
Ich schreibe diesen Blog, weil ich meine Erfahrung weitergeben will: Dass es ein Leben nach der Bulimie gibt, und dass dieses Leben alles beinhaltet, was man sich nur wünschen und vorstellen kann. Dass nichts unmöglich ist, so pathetisch das auch klingen mag, aber es ist tatsächlich wahr! An Bulimie bin ich im Alter von knapp 15 Jahren erkrankt, und ca. 5 Jahre hatte mich diese Krankheit voll im Griff. Die nächsten 2-3 Jahre habe ich mich so einigermaßen aus den Fängen dieses Dämons befreien können, und seit ca. 3 Jahren fühle ich mich hinsichtlich meines Essverhaltens selbstbestimmt, und bin ein richtiger Gourmet geworden, immer auf der Suche nach neuen Geschmackseindrücken. Auch geleitet von meiner Überzeugung, dass alle Horrorvorstellungen, alles Drohen seitens anderer nichts bringt, man kann noch so viele mögliche körperliche Konsequenzen aufzählen, viel mehr bringt immer ein positives Bild: wie könnte es aussehen, wenn ich gesund wäre? Das Wohlfühlen im eigenen Körper kommt mit der Zeit ganz von selbst, und das Verlangen, sich abzuhungern, das Streben nach einem dünneren Körper, verschwindet, und weicht einem gesunden, vitalen und aktiven Erscheinungsbild, einem Körper, in dem man sich wohlfühlt!! Das alles will ich hier weitergeben, und jedem Mut machen, der sich das alles jetzt noch nicht so ganz vorstellen kann. Ich möchte jedem helfen, der noch auf der Suche ist, und euch einige Hilfsmittel mit auf den Weg geben, die sich als wertvoll erwiesen haben. Ich hoffe auf viele Kommentare und eure Meinung!!