Es gibt genügend Leute da draußen, die anscheinend denken, sie könnten andere Leute ausnutzen, erniedrigen oder für irgendwelche anderen Zwecke missbrauchen. Das Gute daran ist, dass du nicht diejenige sein musst, die sich ausnutzen lässt. Wenn du bei einer Person kein gutes Gefühl hast, dann nimm Abstand von ihr. Mir ist so etwas immer wieder passiert, auch auf rein freundschaftlicher Basis: Jemand mag dich anscheinend, und ihr verbringt Zeit zusammen. Aber irgendwann schleicht sich das Gefühl ein, dass diese Person Zeit mit dir verbringt, um irgendetwas aus diesem Kontakt für sich selbst herausschlagen zu wollen. Das Wichtige ist, dass du dir in solch einem Moment selbst vertrauen musst. Trau deinem Gefühl, und handle danach. Wenn du kein gutes Gefühl bei einer Person hast, dann lass sie gehen und mach dir keine Vorwürfe. Zu lange habe ich gedacht, ich könnte mich jetzt nicht so und so verhalten, weil ich "konsequent" sein wollte. Aber im Nachhinein hat sich immer gezeigt, dass ich richtig gelegen habe, und dass ich es bei ähnlichen Situationen, in denen ich auch ein schlechtes Gefühl hatte, es genauso hätte machen sollen.
Die meisten Leute achten nicht auf dich, sondern nur auf sich
Soziale Unsicherheit kann das Leben zur Hölle machen. Ich habe das selbst erlebt, und wenn ich mir damals einige Dinge hätte erklären können, hätte ich mir wahrscheinlich einige Jahre schöner machen können. Die wichtigste Erkenntnis ist eigentlich diese hier: die meisten Leute sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie deine Angst auch nur im Ansatz wirklich wahrnehmen würden. Und wenn, würde wahrscheinlich nichts von dem passieren, was man sich selbst in solchen Situationen ausmalt. Stell dir vor, du gehst zum Bäcker und willst ein paar Brötchen kaufen. Du betrittst die Bäckerei und schon die Türglocke ist dir unangenehm- du willst schließlich nicht mit einem solch lauten Geräusch angekündigt werden, so dass alle anderen Kunden sich gleich nach dir umdrehen. Ok, aber da stehst du also, und schon schießt der nächste Gedanke in deinen Kopf- "Soll ich jetzt grüßen oder nicht? Alle schauen mich schon so komisch an." Und du schaust auf die Auslage in die Theke. "Bloß keinen Kuchen bestellen, das wäre schon wieder total auffällig. Dann wüsste jeder, dass ich ein Problem mit dem Essen habe". Also beschließt du, nur zwei Brötchen zu bestellen, aber welche? Du kannst nicht genau sehen, was am anderen Ende der Theke liegt, weil dort ein anderer Kunde steht. Und schon erklingt die Stimme der Verkäuferin: "Was darf´s denn bitte sein?" Und du stammelst: "Zwei Sonnenblumenbrötchen, bitte" Aber die sind anscheinend ausverkauft, und du weißt aber eben nicht, was es sonst noch gibt, und daher sagst du wie in Notwehr: "Dann nehme ich bitte zwei Brezeln" Obwohl du die gar nicht wolltest, aber was hättest du denn sonst machen sollen? Ich bin sehr, sehr froh, dass ich diese störenden Gedanken im Kopf losgeworden bin, denn ja- die meisten Leuten achten gar nicht auf sich, sondern sind mit sich selbst beschäftigt.
Sich ständig über alles zu beschweren ist ätzend
Nachdem ich selbst einmal eine depressive Phase zu überwinden hatte (nach der Bulimie), habe ich feststellen müssen, dass die nervigsten Leute diejenigen sind, die ständig über alles und jeden beschweren. Die sich beschweren, aber nichts tun, um etwas an der Situation zu ändern. Diese Einstellung mancher Leute ging mir irgendwann derart auf den Senkel, dass ich beschlossen habe, nie wieder einer dieser Personen zu sein. Und jedes Mal, wenn ich mich heute beim Lamentieren erwische, ist es mir peinlich und es kommt mir vor wie ein Verrat an mir selbst.
Man darf Dinge auch mal richtig vergeigen und es kann trotzdem gut für irgendetwas sein
Früher war es für mich ein Desaster, etwas nicht richtig gemacht zu haben und dafür auch noch geradestehen zu müssen. Wenn man dazu noch soziale Ängste hat und denkt, dass man von allen Seiten beobachtet und vor allem für seine vermeintliche Dummheit / Unbeholfenheit oder was auch immer verurteilt zu werden, dann kann es leicht passieren, dass man lieber gar nichts macht, anstatt ein Risiko einzugehen. Mit der Zeit ist mir allerdings klargeworden, dass man nur dann etwas richtig machen kann, wenn man es oft genug falsch gemacht hat. Leider werden wir meist dazu erzogen, Dinge möglichst auf Anhieb richtig zu machen, weil alles andere angeblich peinlich ist. Wenn wir in der Schule viele Fehler haben, gibt es schlechte Noten. Wenn man aber an Menschen denkt, die etwas wirklich Großes erreicht haben, stellt man fest, dass sie das nur durch unglaubliche Ausdauer und Hartnäckigkeit geschafft haben. Man sagt beispielsweise Thomas Edison nach, er habe bis zu seinem finalen Durchbruch mit der Glühbirne 2000 Anläufe gebraucht. Er kommentierte das ganz lapidar mit dem berühmten Satz:
"Ein Misserfolg war es nicht. Denn wenigstens kennt man jetzt 2000 Arten, wie ein Kohlefaden nicht zum Leuchten gebracht werden kann."
Sei du selbst
Ja, sei du selbst, das klingt natürlich einfach. Wenn du nicht weißt, wer du bist, dann sollte es dein höchstes Ziel für die nächste Zeit sein, genau das herauszufinden. Das kann mit scheinbar ganz einfachen Fragen anfangen, die du dir stellst: Was oder wen mag ich überhaupt nicht, wen bewundere ich, und wofür, und was würde ich gern einmal tun? Du wirst mit der Zeit wahrscheinlich feststellen, dass du dann auch bei anderen besser ankommst (das geht aber nur dann, wenn du es nicht mehr darauf anlegst).
Such dir ein Ziel im Leben, das nicht nur dir selbst dient
Oft hört man ja Dinge wie: in 10 Jahren will ich ein großes Haus haben, dieses Auto fahren, einen netten Freund haben und einen tollen Job. Aber wem würde das außer dir selbst - und vielleicht noch deinem Freund- wirklich etwas nützen? Wohl niemandem. Ok, vielleicht sind deine Eltern stolz auf dich und der Autohändler, der dir das Auto verkauft hat, hat auch einen guten Deal gemacht, genauso wie der Bauunternehmer, der dir das Haus hingestellt hat. Aber stell dir doch mal vor, du würdest in 10 Jahren von einem Auto überfahren und wärst tot. Woran würden sich die Menschen, die dich gekannt haben, erinnern? An jemanden, der immer nett und freundlich war, der seinen Job gut gemacht hat? Was soll dein Vermächtnis sein? Was willst du der Nachwelt hinterlassen? Mal abgesehen davon, dass du wahrscheinlich niemandem als Bulimiker in Erinnerung bleiben willst- mal ganz ehrlich, was hast du getan, um irgendjemandem außer dir selbst zu helfen?
Niemand kann dich glücklich machen außer man sich selbst
Oft stellt man erst nach herben Enttäuschungen fest, dass man sich auf viele Menschen einfach nicht verlassen kann. Aber das ist noch nicht alleine der Grund, weshalb es so wichtig ist, sich wenigstens auf sich selbst verlassen zu können. Der wichtigere Grund ist, dass du am Ende immer alleine bist, egal wohin du gehst. Du nimmst dich überall hin mit. Und darum wirst du nicht immer überall Menschen haben, die verlässlich sind. Es gibt täglich Situationen, in denen es entscheidend ist, sich selbst etwas zuzutrauen und sich selbst genug zu sein. Das kann in der Warteschlange an der Supermarktkasse sein, im Zug, ganz egal wo. Es ist immer wichtig, dass du mit dir selbst klar kommst und dich selbst gut behandelst. Du bist immer deine primäre Bezugsperson. Klingt das komisch? Erst wenn
Erst wenn du dich selbst respektierst, werden die anderen Respekt vor dir haben.
Klar, es ist natürlich ein bisschen hart zu sagen, dass dich andere respektlos behandeln, wenn du dich selbst nicht respektierst. Aber leider habe ich genau diese Erfahrung gemacht. Wenn du dich selbst wie ein kleines naives Kind präsentierst, werden dich Andere auch wie ein kleines naives Kind behandeln. Wenn du immer unsicher bist und nicht weißt, was du willst, dann wirst du von außen immer Ratschläge bekommen und alle wollen dir zeigen, wie du es machen sollst- selbst wenn du das gar nicht willst. Das Problem ist, dass du irgendwann das Image des kleinen naiven Mädchens hast, das du so schnell nicht mehr los wirst.
Dabei kannst du das eigentlich ganz leicht beeinflussen. Wenn du dir einmal überlegst, wie du nach außen hin wirkst, was du sagst, wie deine Einstellung dir selbst gegenüber ist, und dir dessen bewusst wirst, dann hast du den ersten Schritt in Richtung Selbstachtung schon getan. Es ist unendlich wichtig, sich selbst zu achten und sich selbst gut zu behandeln. Andere Leute orientieren sich meist an deinem eigenen Selbstbild und glauben daran- egal, wie dein Selbstbild letztlich ist und wie du "wirklich" bist. Sie denken ganz einfach, es müsste schon einen guten Grund haben, dass du so oder so von dir denkst. Wenn du also viel von dir hältst, glauben sie es und denken, es hätte seine Berechtigung und werden dich auch entsprechend behandeln- auch wenn das teilweise sicherlich "gemein" ist und du es vielleicht anders verdient hättest. Die meisten Menschen sind einfach gestrickt und nehmen gern den leichtesten Weg- in dem Fall sehen sie, wie du dich verhältst und orientieren sich daran.
Du kannst andere Menschen nicht ändern, aber du kannst es ändern, wie du mit ihnen umgehst.
Viele Menschen kommen einfach nicht aus ihrem Trott raus. Es gibt immer diejenigen, die sich ständig über ihr scheinbar schweres Los beklagen, aber trotzdem nichts unternehmen, um ihre Lage zu verbessern. Und es gibt solche, deren Fehlverhalten dich unmittelbar betrifft- seien es deine Eltern oder dein Partner. Sie werden sich wahrscheinlich nicht ändern. Sie sind erwachsen und sind den Weg bis hierher auch so gegangen. Oftmals haben sie auch gar keinen Grund, sich zu ändern. Außer dass du es vielleicht willst. Aber so funktioniert es nicht, und darum bleibt dir nichts anderes übrig, als bei dir selbst anzufangen. Geh den ersten Schritt und mach du die Veränderung. Oft passieren dann auch Dinge, die du nie erwartet hättest, weil andere sehen, dass du dich verändert hast und entsprechend darauf reagieren.