Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig und wegweisend es sein kann, jemanden zu treffen, der es aus der Krankheit herausgeschafft hat und wie sehr genau das im Umkehrschluss auch fehlen und orientierungslos machen kann.
Bulimie Nein Danke befasst sich mit den Themen Bulimie, Binge Eating und den entsprechenden Komorbiditäten wie Sozialer Phobie und Generalisierter Angst.
Was mir geholfen hat
Als ich 15 war, geriet ich in die Fänge der Bulimie. Obwohl ich mich bereits nach einigen Monaten in Therapie begeben habe, hat es mehr als 6 Jahre gedauert, bis ich mich von der Bulimie befreien konnte. Und auch später noch fiel es mir zeitweise schwer, keine Rückfälle zu bekommen. Und all das, weil ich nicht verstand, warum diese Erkrankung mich so fest im Griff hatte.
Geholfen hat mir zu verstehen, wie der bulimische Hirnstoffwechsel funktioniert und welche neurologischen Strukturen für die Sucht verantwortlich sind. So konnte ich mir nach und nach selbst ein Erklärungsmodell aufbauen, das nur äußerst bedingt mit dem zu tun hatte, was mir von Therapeutenseite jahrelang eingeredet worden war: Dass die Bulimie tieferliegende Ursachen hat, die immer wieder für Rückfälle sorgen, wenn man sie nicht bearbeitet.
Heute weiß ich es besser. Ich gehe davon aus, dass viele Betroffene allein aus der Überzeugung heraus, tieferliegende psychische Probleme zu haben, nicht von ihrer Krankheit loskommen, sich ausgeliefert und hilflos fühlen.
In meinen Augen ist es jedoch genau dieser Punkt, der in den Therapien zu kurz kommt: Dem Betroffenen selbst die Macht über seine Entscheidungen einzuräumen, und ihm klarzumachen, dass er allein seine Impulse steuert, und dass er durch kleine Entscheidung seine Krankheit langfristig besiegen kann.
Dieses Erklärungsmodell hat mir den Ausstieg aus der Bulimie ermöglicht.
Warum habe ich Bulimie Nein Danke ins Leben gerufen?
Mit 18, 19 hätte ich mir eine Hilfe wie diese hier gewünscht. Eine Ehemalige, die ihre eigenen Erfahrungen kombiniert mit wissenschaftlich fundierten Erklärungsmodellen und so Betroffenen in spontanen Alltagssituationen, aber auch in der Gesamtsicht weiterhilft.
Auf meinem Blog möchte ich Betroffene unterstützen und sie auf ihrem Weg aus der Essstörung heraus begleiten.
Du sprichst mir sowas von aus der Seele!!
AntwortenLöschenDiese Aufklärung fehlt heute absolut! Ich habe das Gefühl Ärzte möchten nur noch Geld verdienen, Diagnosen geben damit sie mehr Geld kriegen und Medis verschreiben damit die Pharmakonzerne ihnen noch mehr Geld geben..
Der Patient wird entmündigt und am besten in seinem kranken Stadium gelassen, oft werden nur die Symptome behandelt und der Patient als "unheilbar", "chronisch erkrankt" und "psychisch labil" eingestuft.
Erst mein Studium (Biochemie) ermöglichte mir das Erkennen der Zusammenhänge, der körpereigenen Regulationsmechanismen, und auch der Sucht-Erkrankungen. Dass Essstörungen anders als alle anderen Süchte behandelt werden ist ein Unding. Und immer wenn ich genau das einem Arzt oder Therapeuten gegenüber erwähnte, wurde ich angelächelt - so von wegen "die hat ja eh keine Ahnung", und es wurde mir unterstellt, dass meine Essstörung aus mir spräche und es allerhöchste Zeit für den nächsten Klinikaufenthalt (und damit wieder einer ordentlichen Geldsumme für den Suchtberater) wäre.
Also: Selber denken, selber recherchieren, und so tollen Seiten wie dieser hier viel Aufmerksamkeit, Zeit und Liebe schenken. DANKE für deine großartige Arbeit <3