Ich habe ein Interview mit Ulrich Wickert gefunden (bitte nicht wundern, dass es aus einem Seniorenmagazin stammt, hat hier nichts zu bedeuten :D).
"Ihre Leidenschaft für guten Rotwein und Käse haben Sie in Frankreich entwickelt. Warum muss man Genuss lernen?
Als
ich nach Paris zog, trank ich Bier, hatte keine Ahnung vom Wein. Ein
alter Kollege hat mich dann noch vor dem Weintrinken in das
Wein-Einkaufen eingeführt. Und worauf es beim Essen ankommt, hat mir
Gert von Paczensky erklärt, der Restaurantkritiken schrieb und jemanden
brauchte, der in Paris für ihn die Tische bestellte und ihn beim Essen
begleitete. Bei meiner ersten Trüffelsoße fragte ich ihn: „Und was ist
jetzt der Trüffel an der Geschichte?“ Mein Gaumen war noch nicht
erzogen, um den Geschmack zu erkennen. Zum Genießen gehört sehr viel
Wissen. Das muss man wirklich erst lernen.
Und wie lernt man Genuss, wenn man keinen Gastrokritiker kennt?
In
Frankreich gehen Köche in die Schulen und bringen den Kindern etwas
bei. Das ist ideal. Ansonsten sehe ich die Eltern in der Pflicht.
Nun werden Sie ständig um Rat gefragt in Käse- und Rotweinfragen ...
Den gebe ich aber gern. Übrigens sind auch Bratkartoffeln und Spiegelei ein Genuss!"
aus: "Warum muss man Genuss erst lernen, Herr Wickert?", Seniorenratgeber - hehe