1. Die Wohnung verlassen. Oft hat ein Essanfall mit Isolation zu tun. Auch wenn man mit dieser Notlösung nicht das eigentliche Problem, das dem Essdrang zugrunde liegt, angeht, so kann es doch eine Chance sein, um den Essanfall zu verhindern.
2. Sich vorstellen, wie man sich nach dem FA fühlt. Meistens nicht sehr gut. Je länger man die Bulimie schon mit sich herumschleppt, desto stärkere Auswirkungen hat jeder einzelne FA: Müdigkeit, Unkonzentriertheit, das sind alles bekannte Konsequenzen. Die Frage ist: kann ich mir das leisten? Oft musste ich früher eigentlich noch etwas erledigen, nach dem FA war daran nicht mehr zu denken, ich war zu müde und bin gleich ins Bett. Am nächsten Tag dann aufwachen mit dickem Gesicht, Halsschmerzen und Kopfweh.
3. Sich klarmachen, dass jeder verhinderte FA mich im Umgang mit meinen Gefühlen weiterbringt. Jeder verhinderte FA ist eine Lektion in "Gefühle zulassen". Ich stelle mich meinen Gedanken, lerne, sie zuzulassen und kann Strategien entwickeln, um sie zu verarbeiten. Anstatt sie mit einem FA zu unterdrücken und dann auf das fette Ende zu warten, wenn sie unkontrolliert ausbrechen.
4. Die "Was brauche ich wirklich"-Liste. Hier findet ihr sie.
5. Sich verabreden. FAs treten oft dann auf, wenn ich nichts mehr vor habe und genug Zeit für einen FA habe. Es kann wirklich helfen, wenn ich in brisanten Situationen auf solche Notlösungen zurückgreife.
6. Über Gedanken sprechen oder schreiben. Dieses diffuse "Ich fühl mich schlecht, aber geh dem Ganzen nicht auf den Grund" kann zermürbend sein. Ein Telefonat mit einer vertrauten Person kann helfen, die Gefühle in Worte zu fassen und oft stellt sich heraus, dass alles weniger schlimm ist als gedacht. Aufschreiben kann denselben positiven Effekt haben. Wenn ich konkret überlege, worin das Problem liegt, zeigt sich mir auch oft schon die Lösung.
Hallo,
AntwortenLöschenich bin gerade eben erst auf deine Seite gestoßen. Ich steck noch so ziemlich in den Anfängen um mich von der Bulimie zu befreien, aber ich möchte es unbedingt schaffen. Deine Seite ist einfach toll und motiviert einen so richtig, das wollte ich nur mal gesagt haben. Auch das mit den 3 Mahlzeiten am Tag halte ich für einen supertollen Tipp. Was hast denn besonders am Anfang beachtet...ich meine nicht unbedingt im Bezug aufs Essen, sondern vielmehr was du für dich selbst gemacht hast und damit du dich wohl fühlst?
Ich hoffe wirklich, dass ich es schaffe wie du :)
Angie
Dein Platz 5 klappt bei mir am allerbesten. Denn nach jedem FA ..
AntwortenLöschen.. muss man wieder von vorne anfangen mit nicht-kotzen
.. ist das gesamte Gleichgewicht im Körper durcheinander
gebracht; der Insulinspiegel ist gestigen und der Magen
leer --> schlechtes Körpergefühl. Bei mir, bis ich
wieder Sport gemacht hab. Also, bis dahin unglaublich
schlechte Laune.
Geht mir genauso! Du hast so recht.. das Gefühl danach ist so schrecklich. Dann wünsche ich mir, dass der Tag schnellstmöglich vorbei ist und ich von Neuem starten kann...
LöschenWenn ich den Zeitpunkt verpasse, an dem ich noch nein sagen könnte, läuft einfach das ganze Programm ab, ohne dass ich noch irgendwas machen könnte. Es überrollt mich richtig. Und am Ende fühle ich mich so elend...... und das schon seit fast 30 Jahren.... :-( Und jedes Mal glaube ich daran, dass es das letzte Mal war. Ich versuche es weiter. Danke für die Tipps.
AntwortenLöschenWeitermachen... immer wieder versuchen das Leben zu ändern, dein Leben zu leben. Es geht mir wie dir, seit 15 Jahren. Bin Mutter, ein ungutes Vorbild - viele Schuld- u. Schamgefühle spielen eine Rolle. Aber auch das "sich-Verbiegen" und es Anderen Recht machen wollen. Und natürlich die unverarbeiteten Kindheitstraumata. Die sind erfahrungsgemäß bei jeder/m Eßgestörten vorhanden. Der Magen wird groß u. größer(Hunger/Gier nach Süße/Fett also Leben/Liebe) und das Herz immer kleiner (Gefühlskälte/Ego).
LöschenEs ist eine Lebensaufgabe seinen Ursachen auf die Schliche zu kommen u. sich davon zu befreien. Das "in-sich-Reinfressen" loszulassen.
Alles Gute jeder/m Betroffenen.
Fühle mit euch.
Ganz viel Liebe, Liebe, Liebe!
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenHi Michael, Links zu Abnehmseiten sind hier auf dem Blog nicht geduldet. VG Johanna
LöschenDeine Seite ist toll, Dankeschön für deine Hilfe.
AntwortenLöschenIch hoffe jeder, der das liest, hat die Kraft aufzuhören.
Ich selber versuche mich gerade davon zu trennen aber es ist leichter gesagt als getan...
Hallo habe es ein paar monate geschafft mich ohne Süßigkeiten etc. zu ernähren... mir ging es richtig gut. Dann habe ich allerdings probiert wieder mit ihnen anzufangen und dann ist es eskaliert. Früher habe ich die Schokolade einmal die woche gegessen und es war ok. Gebe zu habe echt wenig gegessen in der zeit (16 Jahre ca. 1200 kcal). Habe probiert so drei mal in der Woche süßes zu essen und jetzt seit 3 Wochen habe ich richige Fressanfälle. In der ersten woche war es wirklich heißhunger aber dann nur noch lust und so sind in einem Rutsch mal schnell 3 Tafeln Schoki und mehr verschwunden. Habe dann probiert zu Erbrechen..... mit erfolg und jetzt weiß ich einfach nicht mehr weiter. bin so verzweifelt traue mich aber mit keinem zu reden.....
AntwortenLöschenHallo, ich habe nach dem FA überhaupt kein Gefühl. Manchmal fühle ich mich sogar wohler. Wem geht es noch so? LG
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenFinde diesen Blog hier echt toll und hilfreich.
Hatte (“nur“) drei Jahre mit Bulimie zu kämpfen und konnte mich dann durch meine Beziehung recht gut stabilisieren, sodass FAs und Erbrechen so gut wie kaum mehr auftraten. Leider haben wir uns vor kurzem voneinander getrennt und die Essstörung ist zurückgekehrt. Bei mir ist es immer dieses Gefühl der Leere und Einsamkeit, welches mich zu FAs verleitet. Ich habe herausgefunden,dass mich in solchen Situationen Sport und Freunde treffen am besten ablenken und auf andere Gedanken bringen. Funktioniert zwar leider nicht immer, aber vielleicht könnt ihr etwas damit anfangen:-)