Samstag, 11. Mai 2013

Deine Geschichte

Es ist soweit: die erste Geschichte einer Leserin wird veröffentlicht. Ich werde ihren Namen nicht erwähnen, aber eins sei verraten: es ist die Bloggerin von strtingnw. Danke für deine Geschichte!

"Meine Geschichte begann vor mehreren Jahren. Schon immer habe ich auf meine Figur geachtet. Hatte niemals mehr als 53 Kilo bei 1,68m. Irgendwann gelang ich auf einen Pro Ana Blog. Ich kann einfach nur allen raten, die psychisch nicht stabil sind, nicht auf solche Seiten zu klicken. Ich war alles andere als psychisch stabil. Habe mir die Handgelenke aufgekratzt, sodass die Narben auch nach 5 Jahren noch sichtbar sind. Am Abend, an dem ich dann auf dieser Seite surfte, ging es mir sehr bescheiden. Ich hatte schon oft wenig gegessen und auch an diesem Tag aß ich nicht viel. Alles aber eher unbewusst. Danach fing ich an, es bewusst zu machen. Ich aß nichts oder wenig, Tage und Wochen lang. damals war ich dann gerade 15.

Wie man das dann auch so gut kennt, der Körper hungerte aus und die Fressanfälle kamen. Anstatt das allerdings als Warnung aufzufassen, fand ich mich irgendwann über der Kloschüssel wieder. Und das Schlimmste war: ich fühlte mich weder eklig oder schlecht, sondern wunderbar frei und leicht. Im Nachhinein betrachtet, weiß ich, das das Kotzen von mir nur als Druckablass benutzt wurde. Ich kotzte am Anfang nur dann, wenn ich viel Stress oder Sruck empfand.

Irgendwann konnte ich aber nichts mehr essen, ohne danach das Bedürfnis nach Erbrechen zu haben. Das ging dann so 2 1/2 Jahre lang 'gut'. Ich begann zu rauchen, um immer mehr an Gewicht zu verlieren. Aber das alles löste das Problem nicht. Nämlich, dass ich mit mir selbst unzufrieden war. Natürlich versuchte ich auch, es mir abzugewöhnen. Aber in mir waren 2 Stimmen. Mein verstand und meine Essstörung. und die Essstörung war über all die Jahre stärker. Ich nahm mal wieder zu, und sofort wieder ab, weil ich es nicht konnte. Als es meine Mama dann mitbekam, ging alles ganz schnell. Ich war immernoch nicht so dünn, wie ich sein wollte, hatte 45 Kilo. Erst versuchten wir es ambulant, dann stationär. Seit ein paar Monaten bin ich wieder zu Hause.

Was ich nur jedem raten kann, der eine Essstörung hat: lasst euch einweisen! Im Nachhinein, war es das beste, was mir passieren konnte, obwohl ich mich am Anfang sträubte. Eure Krankheit ist Ausdruck eurer Psyche. Ihr wollt nicht wirklich dünn sein, ihr wollt auch keine beste Freundin namens Ana oder Mia. Ihr wollt euch selbst lieben und zufrieden mit euch sein. Ich verspreche euch, die krankheit wird es euch nie geben. Ich selbst habe immernoch eine verzerrte Körperwahrnehmung.

Manchmal passiert es mir auch noch, dass ich mich beim Kratzen erwische und oft möchte ich nichts essen. Trotzdem ist mein Verstand mittlerweile stärker als mein Gefühl. Ich weiß, dass es nicht schlimm ist, wenn der Bauch hervorsteht. Mein Gefühl sagt mir, dass es super eklig ist. Es war bisher ein langer und schwerer Weg und es wird sicher noch lange dauern, bis ich vollends mit mir zufrieden bin. Doch ich weiß, dass Kotzen keine Lösung ist. Man muss sich seinen Gefühlen und Problemen stellen! Und lasst euch gesagt sein, ihr kommt in die Klinik und merkt, dass es noch viel schlimmere Fälle gibt. Mädchen und Jungs, die einfach nichts dafür können, dass sie so sind, weil die Gesellschaft sie zum Selbstmordversuch trieb.

Wir sind stark und wir können es schaffen, das alles hinter uns zu lassen. Wenn mich jemand auf meinem Weg begleiten will, dann ist hier meine Blogadresse: http://strtingnw.blogspot.de/
Der Weg ist nicht einfach, versucht immer, euer Ziel im Auge zu behalten! Dann wird es gelingen!"

Montag, 6. Mai 2013

Heute ist der Internationale Anti-Diät-Tag!

Dieser spezielle Tag wurde von der Britin Mary Evans Young ins Leben gerufen. Sie selbst wurde von ihrer Magersucht geheilt und gründete daher im Jahr 1992 die Kampagne Diet Brakers.
Seine Solidarität mit Betroffenen kann man mit einem hellblauen Schleifchen zum Ausdruck bringen.