Mittwoch, 5. Dezember 2012

"Das musste geschehen, weil immer etwas überbleibt": wie man mit seiner Geschichte positiv umgehen kann

Ich habe die Bulimie früher immer als etwas rein Negatives gesehen: es hat mich viele Lebensjahre gekostet, ich habe meinem Körper Schäden zugefügt, ich habe Freunde verloren, ich habe soziale Kompetenzen verloren.

Heute habe ich eine Sendung im Fernsehen gesehen über alte Menschen. Eigentlich ging es darum, wie man Weisheit erlangt. Es wurde untersucht, wie diese Leute das Leben gemeistert haben. Einige von ihnen hatten schlimme Schicksalsschläge hinter sich. Diese Menschen haben es geschafft, in allem Negativen auch etwas Gutes zu sehen.

Eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes eine international erfolreiche Fotografin wurde, hat das so formuliert:

"Zur Entwicklung von Weisheit gehören schwierige Lebensereignisse. Lebensereignisse, die die Prioritäten und Überzeugungen, die man hatte, grundlegend über den Haufen werfen. Solche Erlebnisse haben wir alle manchmal im Leben. Es gibt junge Menschen, die schon vieles erlebt haben, was sie auf den Weg der Weisheit gebracht hat.
Aber sozusagen statistisch gesehen ist es wahrscheinlich, dass sich solche Lebensereignisse im Laufe eines längeren Lebens stärker kummulieren".