Der vorliegende Artikel beschreibt zwei einfache Fragen, mit denen ihr feststellen könnt, ob ihr wirklich hungrig seid. Es gibt aber sicherlich mehr Aspekte, die da mit hinein spielen. Schreibt mir doch einfach in den Kommentaren, wenn euch noch mehr einfallen!
1) Wann wurde zuletzt etwas gegessen?
Wenn die letzte
Mahlzeit weniger als 3 Stunden zurückliegt, kannst du keinen
körperlichen Hunger haben- es sei denn, du betrachtest eine Tüte
Gummibärchen, die deinen Blutzuckerspiegel in eine Achterbahn
verwandelt, als Mahlzeit. Wenn deine letzte Mahlzeit ausgewogen war,
solltest du 4 Stunden überbrücken können, ohne echten Hunger zu
bekommen. Ich selbst musste jedoch leider die Erfahrung machen, dass mein Blutzuckerspiegel durch die Bulimie total durcheinander gekommen war. Das äußerte sich dann in der Form, dass ich sehr schnell unterzuckerte. Dann wurde ich zittrig und bekam kalten Schweiß. Zum Glück bekam ich das allerdings relativ schnell wieder in den Griff, so dass ich heute kein Problem mehr mit Unterzucker habe.
2) Welche Gefühle zeigen sich gerade?
Das
ist hoffentlich mittlerweile allgemein bekannt- Bulimiker verwechseln
Hunger gern mit unerwünschten Gefühlen. Da kann es schon mal vorkommen,
dass man einfach "freudig aufgewühlt" ist, aber diese Aufgewühltheit
nicht richtig verarbeiten kann und sich dann, anstatt sich damit näher
zu beschäftigen und nochmal drüber nachzudenken, lieber eine Stulle
schmiert. Eine bewährte Methode, um das sein zu lassen, können die von
mir vielbeschworenen Rituale sein. Also, statt gleich nach dem
Nachhauskommen den Kühlschrank aufzureißen lieber in Ruhe hinsetzen, 15
Minuten irgendwas machen um runterzukommen, und dann in sich
reinzuhören: Ist das wirklich Hunger oder was ist mit mir los? Auch wenn
man es sich nicht vorstellen kann, aber es gibt tatsächlich ein Leben
nach dem Gefühle-Wegessen. Also dranbleiben und üben, üben, üben! Das
Gefühle-Erkennen ist wie eine neue Straße im Gehirn, die mal wieder mehr
befahren werden muss, um richtig zu funktionieren. Irgendwann klappt es
so gut, dass die Straße zu einer Autobahn wird. Dann muss man nicht
mehr alle 10 Meter an jedem Feldweg anhalten, sondern kann ganz
gemächlich und entspannt weiter Strecken zurücklegen.