Samstag, 20. April 2013

Warnung vor Sojaprodukten

In eigener Sache erzähle ich euch jetzt meine kleine Sojageschichte. Vor einigen Monaten habe ich beschlossen, vegan zu leben. Im Laufe der Zeit stieg mein Sojakonsum dadurch ziemlich an. Irgendwoher musste ich schließlich mein Eiweiß bekommen. Statt Käse aß ich also Sojaaufschnitt und -Aufstrich, in den morgendlichen Kaffee gab es ab sofort Sojamilch anstatt der normalen, und zum Frühstück gab es statt Rührei einen leckeren Rührtofu. Und all das schmeckte auch noch ziemlich lecker. Ich aß mit wunderbar gutem Gewissen, schließlich ging ich davon aus, nicht nur mir, sondern auch der Natur und den Tieren etwas gutes zu tun.

Dann, nach circa einem Monat, oder vielleicht waren es auch 6 Wochen, wartete ich wie immer auf das Einsetzen meiner Tage. Sie waren in den letzten Jahren immer innerhalb weniger Tage gekommen, mal nach 29, mal schon nach 28 Tagen. Aber dieses Mal wartete ich, und wartete. Jedes kleines Bauchgrummeln wurde zur Kenntnis genommen, aber schließlich dauerte es ganze 6 Wochen und einen negativen Schwangerschaftstest, bis ich meine Periode begrüßen durfte.

Woran lag es? Ich hatte weder mehr Stress als sonst (im Gegenteil, mein Leben war recht entspannt), noch hatte ich irgendwelche körperlichen Mangelerscheinungen und auch meinem Blut fehlte nichts.
Warum also diese Ausnahmeerscheinung? Die einzige Veränderung, die sich in meinem Leben ereignet hatte, war meine Ernährungsumstellung.

Also machte ich mich auf die Suche nach einer möglichen Ursache, und tatsächlich: ein zu hoher Sojakonsum kann zu Veränderungen des Östrogenhaushalts führen. Also ist die verschobene Regel tatsächlich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf meinen scheinbar zu hohen Sojakonsum zurückzuführen. Ich wusste ja voher, dass in Soja sogenannte Phytoöstrogene enthalten sind, aber ihre Wirkung hatte ich vollkommen unterschätzt.

Neben der verspäteten Regel nahm ich außerdem einige Kilos zu, so dass mir (nach dieser kurzen Zeit!) beispielsweise meine Lieblingsjeans einfach nicht mehr passte. In Zusammenhang mit der hormonellen Wirkung des Sojas wird ein Schuh daraus, denn ich hatte nichts geändert, ich trieb nach wie vor Sport und war aktiv wie immer.

Mein Fazit? Soja ist in normalen Mengen kein gesundes Lebensmittel, vor allem nicht für Frauen, die auf ihr Gewicht achten möchten und ein gesundes Verhältnis zu ihrem Körper aufbauen wollen. Es ist außerdem völlig ungeeignet für Menschen, die aus der Bulimie aussteigen wollen, da sie durch den Sojakonsum trotz einer angemessenen Kalorienzufuhr zunehmen können. Die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme ist nicht zu unterschätzen, weil die hormonelle Wirkung durch das Soja nicht willentlich gesteuert werden kann. Sobald also Soja in einer gewissen Menge konsumiert wird, hat es eine ähnliche Wirkung wie beispielsweise die Pille, die ebenfalls zur Gewichtszunahme beitragen kann.

Seitdem vermeide ich den Konsum von Soja wo ich nur kann, und bin von der Soja- auf Hafermilch umgestiegen. Sie schmeckt mir gut, und dass sie nicht aufgeschäumt werden kann, darüber sehe ich großzügig hinweg. Alle anderen Fleischersatzprodukte und den Tofu lasse ich weg, und als Aufstrich kommen anstatt der Hefe-/Sojaaufstriche aus den Dosen jetzt die kleinen Gläschen auf den Tisch, die mit Sonnenblumen als Grundlage hergestellt werden.

Es gibt noch weitere interessante gesundheitliche Nachteile von Soja, die ihr alle hier nachlesen könnt.

12 Kommentare

  1. Ich lebe auch vegetarisch und verzichte auf soja. Aber nicht aus diesem grund, den kannte ich bis jetzt noch gar nocht, sehr interessant, sondern mein problem ist einfach: soja wird in armen Dritte Welt Ländern angebaut. Die leute, die den 4oja ernten, haben oft slebst nicht genug zu essen. Der soja kommt dann zu uns vegetariern, oder wird an masttiere in europa verfuettert. Koennten die menschen anstatt soja weizen anbauen, haetten sie genug zu essen fuer umgerechnet 2 MILLIARDEN menschen und das ist ungerecht und mein problem mit soja...
    Wuerde mich freuen, wenn ihr mal auf meinem blog vorbeischaut, geht auch drum, die essstoerung hinter sich zu lassen.
    Strtngnw.blogspot.com

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    1. Man kann bei dem Kauf von Sojaprodukten darauf achten, dass keine sozialen und ökologischen Standards verletzt werden. Bei Bioprodukten ist das (meist) sichergestellt.
      Provamel-Produkte beispielsweise werden nicht im Regenwald angebaut. (Wäre ja auch noch schöner...)

      Der Hauptteil des Sojaanbaus wird übrigens für Tierfutter verwendet und hat mit der veganen Ernährung nichts zu tun. Ich glaube daher nicht, dass Weizen- statt Sojaanbau das globale Ernährungsproblem lösen würde.

      Viele Grüße
      Jo

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  2. Anonym20 April

    Habe ähnliches erlebt.
    Während meiner viermonatigen vegan-Phase, nahm ich mehrere Kilos zu, obwohl ich nicht sehr viel mehr ass.
    Zwar verschoben sich meine Tage nicht, aber ich entwickelte eine Unverträglichkeit gegen Soja. Sodass ich heute keinen mehr ohne Magenbeschwerden essen kann..
    Alles Liebe!

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  3. Anonym21 April

    Vielen Dank für diesen informativen Beitrag zum Thema Soja!
    Jetzt macht für mich einiges Sinn!!
    Ich war kürzlich längere Zeit in Neuseeland und es war ein Aktivurlaub. Eigentlich hätte ich Gewicht verlieren müssen, habe aber statt dessen sehr gut zugenommen, was zu Panik und einem extremen Rückfall in mein bulimisches Verhalten geführt hat.
    Zu der Zeit hatte ich mich ernährungstechnisch bei einer Freundin mit angehängt, die sehr sehr viel Soja konsumiert - vom Zusatz in Kaffee bis auf's Sandwich...
    Das könnte der Grund gewesen sein, vor allen Dingen da ich die Pille nicht nehme...?!
    Generell ein großes Kompliment für diesen Block!!!

    LG

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    1. Ich konnte es auch erst nicht glauben, eben da ich diese hormonelle Wirkung des Sojas unterschätzt hatte. Aber das kann ja bei dir dann auch durchaus der Grund gewesen sein... und danke für´s Lob :)

      Liebe Grüße
      Jo

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  4. Anonym21 April

    Auch von mir danke für die Informationen, ich wusste das bisher auch noch nicht. Ich selbst bin Vegetarierin, esse aber viele vegane Mahlzeiten und die enthalten dann dementsprechend auch Soja.
    Leider kann ich keine genaue Auswirkung auf mein Gewicht nennen, da es aufgrund der Essstörung oftmals schwankt und somit kein klarer Zusammenhang zu Soja erkennbar ist.

    Was mich noch interessiert: Ernährst du dich immer noch vegan? Und wenn ja, durch was bekommst du Eiweiß etc., da ja nun durch das Wegfallen der Sojaprodukte die Lebensmittelauswahl noch ein wenig eingeschränkter scheint? (Ich frage aus Interesse, da ich wie gesagt auch vegetarisch bzw. tendenzhaft vegan lebe; ich hoffe, die Frage ist nicht zu persönlich)

    LG

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    1. Hey du,
      Ich ernähre mich hauptsächlich vegan, d.h. wenn ich mir selbst etwas zubereite, dann ist das alles vegan. Auf tierische Produkte hab ich mittlerweile gar keine Lust mehr. Wenn ich aber z.B. in der Mensa bin und es dort Kroketten gibt, dann frag ich nicht extra nach, ob etwas tierisches enthalten ist, weil ich diese Minimengen für mich als unbedenklich bewerte. Ich mache da keine Religion draus.
      Ein großer Vorteil der veganen Ernährung liegt für mich auch darin, dass ich seitdem tagsüber nicht mehr diese Müdigkeitsattacken habe. Kann diese Ernährungsform wirklich jedem nur empfehlen.
      Morgen kommt übrigens ein Artikel hier im Blog über vegane Ernährung! Endlich :)

      Liebe Grüße
      Jo

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    2. Anonym01 Juli

      Halli hallo Jo,
      wann kommt denn Dein Artikel über vegane Ernährung? Ich warte da schon sehr gespannt drauf, da ich ebenfalls Veganerin und Ex-Bulimerkin bin...

      Liebe Grüße!!!

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  5. Anonym07 Juli

    Uuuuund?? ;-)

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  6. Auf der Suche nach Informationen zu diesem Thema bin ich auf Deiner Seite gelandet - ich mache gerade genau die gleiche Erfahrung! Und da ich diese Wirkung in früheren Jahren bei einer sehr östrogenlastigen Pille auch erlebt habe, lag die Vermutung nahe, dass die Isoflavone im Soja für meine Gewichtszunahme verantwortlich sein könnten, nahe.

    Meine Frage an Dich: Hast Du denn wieder abgenommen, nachdem Du die Sojaprodukte weggelassen hast?

    Danke und einen schönen Tag!

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  7. Hi,

    das mit dem Soja ist richtig und ein wirklich sehr guter Tipp. Gerade als Veganer oder Vegetarier greift man oft zu solchen Ersatzprodukten, wie Tofuwürstchen und schadet sich damit aber eher selbst, gerade wenn man diese Produkte sehr häufig verzehrt.

    Worauf man ebenfalls achten sollte ist Gluten. Viele Ersatzprodukte und auch Seitan bestehen zu einem großem Teil aus reinem Gluten (Getreideeiweiß). In großen Mengen verzehrt steht gluten im Verdacht, verschiedene Krankheiten und Allergien auszulösen.

    Weiterhin gibt es sehr viele Studien, die belegen, dass auch viele Menschen ohne Zöliakie kein Gluten vertragen und davon profitieren würden, wenn sie sich glutenfrei ernähren würden.

    Gerade wenn man sich nach dem Essen sehr oft müde fühlt kann dies auch ein Zeichen einer Glutensensitivität sein.
    Für Menschen mit Glutensensitivität wird Gluten mit zahlreichen Symptomen in Verbindung gebracht (wie z.B. chronische Kopfschmerzen, ungewollte Kinderlosigkeit, ADHS, Multiple Sklerose, ständig aufgeblähter Bauch, Muskelschmerzen, uvm.).

    Im englischsprachigen Raum ist dies schon länger bekannt und es gibt viele Ärzte und Wissenschaftler, die an diesem Thema forschen.

    Auch eine Verbindung zwischen Glutensensitivität und Essstörungen wurde bereits beobachtet.

    Ich hatte 10 Jahre lang Bulimie und habe dann herausgefunden, dass ich eine Glutenintoleranz habe. Seitdem ich mich glutenfrei ernähre, bin ich die Sucht endlich losgeworden.

    Ich wünsche euch auf euren Weg alles Gute.

    http://www.livingwithout.com/issues/4_21/celiac_disease_eating_Disorders-2954-1.html?pg=2

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    1. Danke für deine Hinweise zu Gluten! Hast du nähere Infos zu den Untersuchungen über Gluten und Essstörungen? Bisher wusste ich nur von einem Zusammenhang zwischen Gluten und ADS / ADHS.

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