Sonntag, 5. Dezember 2010

Wieviele Mahlzeiten am Tag sind optimal?

Viele Ratgeber sagen ja, man solle 5 Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen, speziell, um sich von Essanfällen zu befreien: 3 Mahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten.
Meine Erfahrungen zeigen aber etwas ganz anderes. Mir hat es weitaus mehr geholfen, mich erstmal auf 3 Mahlzeiten zu konzentrieren. Mit den 5 war ich maßlos überfordert! Ich habe es ausprobiert, aber dann erst recht nur noch ans Essen gedacht, es waren ja auch immer nur um die 2 Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten, es hat sich einfach alles nur noch ums Essen und um die Essenszubereitung oder -besorgung gedreht, schrecklich!! Schlimmer geht es eigentlich nicht, wenn man gerade versucht, die Gedanken auch mal in eine andere Richtung zu lenken.

Die Gründe für 3 Mahlzeiten sind aus meiner Sicht folgende:
1.) man kann mit der Zeit ein besseres Gefühl für Hunger entwickeln, wenn der Magen nach 4-5 Stunden wieder leer ist, isst man lieber (wenn man einne Essstörungs-Hintergrund hat), als wenn man erst vor 2 Stunden gegessen hat. Dadurch lernt man echte Mahlzeiten wieder einzuhalten.
2.) Man kann das Essen mehr genießen, weil man sich besser auf die Mahlzeit konzentrieren kann. Man nimmt sich lieber Zeit, eine richtige Mahlzeit zu essen, als einen kleinen Snack.
3.) Auch der Körper braucht Zeit, um zu verdauen. Mittlerweile ist es auch wissenschaftlich erwiesen, dass 3 "größere" Mahlzeiten gesünder sind, als 5 kleinere.
4.) Man kann das Satt-Werden besser lernen, weil man als Mensch mit einem ungesunden Essverhalten zu Beginn der Gesundung doch immer noch unbewusst Kalorien zählt. Wenn man allerdings weiß, dass man sich satt essen darf, und nicht noch kleinere Mahlzeiten essen "muss", ist das viel leichter und es macht auch Spaß. Sich satt essen klappt meiner Meinung nach nur mit richtigen, also größeren, Mahlzeiten. Und mit größeren Mahlzeiten muss man auch nach 2 Stunden nicht schon wieder was essen, weil man nämlich noch satt ist.

Ich habe mich daraufhin auf 3 Mahlzeiten konzentriert, was schon Arbeit genug war, aber im Nachhinein war es die perfekte Übung. Einfach mal auf mich selbst hören, denn ich muss mich doch nun wirklich nicht an alles halten, was diese blöden Ratgeber mir weißmachen wollen. Also 3 Mahlzeiten: ein schönes Frühstück, das war meistens ganz normal, Brötchen mit Belag, dazu einen schönen Cappuccino, und ich war glücklich. Es müssen ja auch nicht immer nur normale Brötchen sein, ich hab immer schön neue Sachen ausprobiert, mal Rosinenschnecken, oder andere, auch regionale Backspezialitäten.
Dann das Mittagessen, aufgrund meines Studentenlebens auch zuhause zubereitet, da ich in einer kleinen Stadt wohne, war das Mensaangebot nicht verlockend. Mittags also eher was kleines, eine Suppe, eine Gemüsepfanne, oder auch mal ein leckerer Salat mit Brötchen oder solche Sachen.
Am Abend koche ich mir dann was Schönes, da hab ich genug Zeit, und kann mich schön entspannt ans Kochen machen. Ich koche auch gerne für mich und meinen Freund, er kocht auch manchmal für mich. Es gibt alles, was ich möchte: von Nudeln über Steak bis hin zu Aufläufen oder Chinesisch. Dazu ein schönes Glas Wein, wenn ich Lust dazu habe. Am Abend genieße ich besonders gerne, lehne mich zurück, und bin stolz auf das, was ich tagsüber geschafft habe. Danach ein schöner Film zusammen mit meinem Freund- was will man mehr?! Abends gibts auch mal einen Nachtisch: Mousse au chocolat, einen Fruchtjoghurt oder ein paar Plätzchen. Es ist wunderbar, sich nicht mehr so viele Gedanken zu machen ums Essen, wenn man einfach genießen kann!
Probiert es! :)

2 Kommentare

  1. Anonym29 Mai

    Hattest du am Anfang auch so ein Loch im Bauch, obwohl du mengentechnisch eigentlich satt sein müsstest? Mir ist das heute wieder extrem aufgefallen, weil ich nach drei belegten Broten und Obst mich einfach immer noch nicht richtig satt gefühlt habe.Vielleicht brauchte mein Körper nach dem Tag aber auch etwas anderes, etwas Erholung und auf der Couch rumliegen.Irgendwie kann ich das nur sehr schwer deuten. In dem Moment, wo ich mir dann schon die dritte Scheibe Brot geschmiert habe, war ich eigentlich schon frustriert, weil es mich so aufregte, dass ich mich immer noch nicht satt fühlte. :/

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  2. Hallo, interessanter Punkt. In iiiirgendeinem Post in grauer Vorzeit hab ich das schonmal angesprochen, was du meinst. Dass der Magen ausgedehnt ist von den Mengen der FAs, sodass es rein körperlich gar nicht möglich ist, sich satt zu fühlen, wenn man als Bulimiker normal essen möchte. Mal abgesehen von der rein psychischen Komponente. Das Sättigungsgefühl wird ja auch durch den mechanischen Völlreiz ausgelöst, der bei einem ausgedehnten Magen gar nicht funktionieren kann. War bei mir ganz genauso. Aber es wird!! Hier hilft einfach nur durchhalten und (im wörtlichen Sinne) Zähne zusammenbeißen :D

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