Es gibt immer jemanden, der irgendetwas besser kann als du, der besser aussieht als du, der sich besser artikulieren kann als du, der mehr Freunde hat als du. Darum ist es eine schlechte Idee, sich mit anderen zu vergleichen, weil man immer irgendwo schlechter abschneidet. Statt sich mit anderen zu vergleichen, solltest du dich besser mit dir selbst vergleichen. Stell dir vor, du hättest vor kurzem mit dem Laufen begonnen. Vielleicht hast du gerade erst die 5km-Marke geknackt- verglichen mit deiner Freundin, die den letzten Halbmarathon mitgelaufen ist, ist das natürlich gar nichts. Aber dafür, dass du vor einem halben Jahr keine 50 Meter geschafft hast, kannst du trotzdem wirklich stolz auf dich sein.
Wie schrieb der Philosoph und Schriftsteller Sören Kierkegaard einst so schön:
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit."
Ein FA kann dazu dienen, abzuschalten und an nichts denken zu müssen. Oft kommt man mit keinem Gefühl mehr so richtig klar, weil es aufwühlt. Man will diese Aufgewühltheit aber nicht ertragen müssen. Es strengt an, man weiß nicht, wie man diesem Gefühlsstrudel wieder entkommen soll, fühlt sich völlig ausgeliefert. Der FA nimmt den Druck aus der ganzen Sache, der Körper entspannt und man hat den Kopf wieder "frei"- auch wenn das in Wirklichkeit gar nicht so ist, sondern die Gefühle nur abgepuffert werden.
Werd dir dessen bewusst: mit jedem Mal, das du dich vollstopfst, vertust du die Chance, dir einen Umgang mit Gefühlen anzueignen. Das muss man trainieren. Es passiert nicht von heute auf morgen, und wird auch nicht allein dadurch "besser", dass man älter wird. Auch hier hinkt der Vergleich mit "normalen" Menschen: sie sammeln Lebenserfahrung und lernen so dazu, du nicht- solange du dich vollstopfst. Solange du dich betäubst, musst du dich nicht wundern, wenn du dich irgendwann abgehängt fühlst- und es auch bist.
Mein Rat an dich: setz dich mit allen deinen Gefühlen auseinander- noch heute. Immer, wenn du etwas fühlst, versuche, dem Gefühl auf den Grund zu gehen: wie fühlt es sich an, woher kommt dieses Gefühl? Was bedeutet das für mich?
Ein Gefühl ist immer ein Zeichen, es ist eine Auskunft. Lerne, die Gefühle richtig wahrzunehmen und sie als Hilfe für dein Leben zu verwenden. Du bist deinen Gefühlen nicht nur passiv ausgesetzt, sondern sollst sie aktiv verwenden, um dein Leben dorthin zu lenken, wo du es haben willst. Nur Gefühle erfüllen diese Aufgabe. Kein anderer Mensch kann diese Rolle übernehmen.
Werd dir dessen bewusst: mit jedem Mal, das du dich vollstopfst, vertust du die Chance, dir einen Umgang mit Gefühlen anzueignen. Das muss man trainieren. Es passiert nicht von heute auf morgen, und wird auch nicht allein dadurch "besser", dass man älter wird. Auch hier hinkt der Vergleich mit "normalen" Menschen: sie sammeln Lebenserfahrung und lernen so dazu, du nicht- solange du dich vollstopfst. Solange du dich betäubst, musst du dich nicht wundern, wenn du dich irgendwann abgehängt fühlst- und es auch bist.
Mein Rat an dich: setz dich mit allen deinen Gefühlen auseinander- noch heute. Immer, wenn du etwas fühlst, versuche, dem Gefühl auf den Grund zu gehen: wie fühlt es sich an, woher kommt dieses Gefühl? Was bedeutet das für mich?
Ein Gefühl ist immer ein Zeichen, es ist eine Auskunft. Lerne, die Gefühle richtig wahrzunehmen und sie als Hilfe für dein Leben zu verwenden. Du bist deinen Gefühlen nicht nur passiv ausgesetzt, sondern sollst sie aktiv verwenden, um dein Leben dorthin zu lenken, wo du es haben willst. Nur Gefühle erfüllen diese Aufgabe. Kein anderer Mensch kann diese Rolle übernehmen.
23. Ein schlanker Körper ist dein Alleinstellungsmerkmal.
Viele Bulimiker sehen in einem makellosen Körper ihr größtes Alleinstellungsmerkmal- das, was sie am meisten von anderen Frauen unterscheidet. Was würden sie tun, wenn sie morgen von einem Auto angefahren würden und querschnittsgelähmt im Rollstühl sitzen müssten? Wenn sie durch eine Krankheit entstellt werden würden und ihr Alleinstellungsmerkmal dahin wäre? Mal ehrlich, was würdest du dann tun? Wichtig ist dieses unvergängliche Alleinstellungsmerkmal: eine eigene, unverwechselbare Persönlichkeit. Eigene Werte, auf denen man sein Leben aufbaut. Solange man sein ganzes Glück vom Aussehen des Körpers abhängig macht, wird alles andere, was eigentlich im Leben zählt, nebensächlich. Und das wiederum erschwert das Loskommen von der Bulimie. Wenn man beispielsweise irgendwann doch merkt, dass es nichts im eigenen Leben gibt außer Essen und Nichtessen, außer Dick- oder Dünnsein, wird es auch klar, warum man nicht so oft mitreden kann in Diskussionen mit Freunden, warum das eigene Leben wie eine Hülle erscheint. Daher sollte man genau daran verstärkt arbeiten, um seinem Leben wieder zu mehr Inhalt zu verschaffen.
Wer einmal einem kleinen Kind beim Laufenlernen zugesehen hat, wird festgestellt haben, dass es nicht von einem Moment zum anderen plötzlich perfekt laufen kann, sondern dass es immer wieder hinfällt. Und dass es trotzdem weitermacht. Wenn wir größer werden, wird uns in der Schule beigebracht, möglichst keine Fehler zu machen. Je mehr Fehler man in einer Schularbeit macht, desto schlechter die Note. Schließlich versucht man, Fehler zu vermeiden. Aber alles Neue birgt das Risiko für Fehler. Wenn man etwas lernen will, kommt man nicht umhin, Fehler zu machen. Genauso ist es auch mit der Heilung von Bulimie: wenn man lernen will, ohne Bulimie zu leben, dann muss man sich darauf einstellen, Fehler zu machen. Wer Angst vor Fehlern hat, bleibt lieber in der Bulimie und ändert nichts. Wenn man sich jedoch ändern will, muss man Fehler sogar wollen. Denn sie zeigen, dass man sich verändert. Ein Rückfall ist also kein Zeichen des Versagens: im Gegenteil.