Samstag, 19. Februar 2011

Heilungschancen bei Bulimie

"Nach einem Bericht der oberösterreichischen Nachrichten können rund 50 Prozent der an Bulimie erkrankten Frauen geheilt werden. Bei 20 Prozent chronifiziert sich das Leiden und 30 Prozent entwickeln andere Symptome wie etwa
Depressionen. Ulmer Forschern ermittelten aktuelle Heilungsquoten (definiert als weitgehende Symptomfreiheit) von 12% aus Sicht der Therapeuten bzw. 11% aus Sicht der Patientinnen, die bei der Folgeuntersuchung der betreffenden Patienten nach zweieinhalb Jahren auf 36% bzw. 33% anstieg. Wesentlich bessere initiale Erfolgsaussichten verzeichnet der Ulmer Studie zufolge die Therapie der Eß-Brech-Sucht (Bulimia nervosa): von den Bulimikerinnen waren zu Therapieende 45% bzw. 31% als weitgehend symptomfrei eingeschätzt worden. Allerdings sackte bis zur 2,5-Jahres-Untersuchung die Heilungsquote auf 36% bzw. 22% ab. Das bedeutet, daß nach diesen Zahlen zwei Drittel der Erkrankten nicht geheilt werden können. Allerdings verspricht eine möglichst frühzeitige Behandung die größten Heilungschancen." (Quelle: http://www-cgi.uni-regensburg.de/Klinik/Hungrig/A-O/htdocs/presse/presseinformationen/zahlen_essstoerungen.htm)

Aufgrund dieser Zahlen könnte man durchaus meinen, eine vollständige Heilung sei eher unwahrscheinlich, die Anzahl der symptomfreien Bulimiker sinkt schließlich auf magere 22% nach Abschluss der Studie. Aber ich will nochmal darauf hinweisen, dass das Durchschnittswerte sind. Das heißt nicht, dass DU nicht zu den 22% der "Geheilten" gehören kannst. 
Außerdem messe ich dieser Studie nicht unbedingt viel Wert bei, da sie "Heilung" als "Symptomfreiheit" definiert, was ich für nicht ganz zutreffend halte. Das würde ja auch bedeuten, dass selbst ein Symptomfreier, der sich trotzdem immer noch brav seine Kalorien zusammenzählt, auch als "geheilt" bezeichnet wird. Da muss schon ein bisschen mehr passieren im Kopf.
Hatte ich schon einmal das tiefe Jammertal erwähnt, dass jeder Mensch nach Meinung vieler bekannter Psychologen durchqueren sollte, um danach überhaupt erst aufs Leben und dessen Anforderungen gewappnet zu sein? So könnte man es doch auch mal sehen. Dafür muss man aber zuerst "so richtig tief drin stecken", also emotional involviert sein, so dass sich ein inneres Bedürfnis entwickelt, das alles hinter sich zu lassen. So ein lasches "Ja, ich will, ich versuchs morgen" wird da in keinem Fall reichen. Aber das muss ich hier ja bestimmt niemandem erzählen....

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