Samstag, 28. September 2019

Ein Weg, seine Angst loszuwerden

Neulich habe ich von einem sehr spannenden Ansatz zu Ängsten gelesen, es war ein Ansatz des Psychologen Alfred Adler. Dabei ging es darum: Ängste entstehen nicht einfach so, sondern werden produziert, um etwas nicht machen zu müssen. Das bedeutet beispielsweise, dass jemand, der sich zuhause in seiner Wohnung isoliert und nicht mehr nach draußen geht, irgendwann früher oder später, auch eine Angst davor entwickelt, seine Wohnung zu verlassen. Von nun an hat er auch eine Begründung dafür, warum er seine Wohnung nicht mehr verlassen kann - seine Angst.

Genau so erklärt er auch andere Ängste - aus dem fehlenden Mut, sich einer Herausforderung nicht stellen zu müssen. Wie im Fall oben die soziale Angst entsteht - aus dem fehlenden Mut, sich den Herausforderungen zu stellen, die sich im sozialen Miteinander gezwungenermaßen ergeben, wählt derjenige den scheinbar einfachen Weg und verkriecht sich in seine Wohnung. Das zugrundeliegende Problem ist also nicht die Angst, sondern der nicht vorhandene Mut.

Die Lösung bei diesem Ansatz, also der Weg, die Angst aufzulösen, liegt also darin, den Mut aufzubringen und zu verstehen, dass man auch nur dann wachsen und sich weiterentwickeln kann, wenn man den Herausforderungen - wie auch immer diese aussehen mögen - des Lebens mutig begegnet.

Bei meinen Überlegungen zu diesem Ansatz ist mir auch wieder mal aufgefallen, dass ich meine größten "inneren Wachstumsschübe" immer dann gemacht habe, wenn ich mich solchen großen Herausforderungen gestellt habe. Das Gefühl, so eine Herausforderung erfolgreich gemeistert zu haben, ist einfach unbeschreiblich und gibt natürlich auch dem Selbstwertgefühl einen enormen Schub.

Das Schönste, was eine Fee einem Kind in die Wiege legen kann, sind Schwierigkeiten, die es überwinden muß. - Alfred Adler

Übrigens: Der Ansatz Alfred Adler´s nennt sich Individualpsychologie, und weil ich ihn äußerst spannend und sinnvoll finde, werdet ihr sicherlich an anderer Stelle nochmal mehr darüber lesen können. Ich sehe darin auch große Überschneidungen zu Ansätzen von Seneca und anderen Stoikern bzw. der Achtsamkeitsbewegung, von denen ich ebenfalls sehr überzeugt bin, dass sie Betroffenen helfen können.

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